Schönes Katalonien: Camping auf Las Dunas
Camping auf Las Dunas am Rande des kleinen Örtchens Sant Pere Pescador in Katalonien ist ein Urlaub mit Wettergarantie, einem herrlichen Stand, Mittelmeerfeeling am Pool und einer traumhaften Umgebung. Antike Stätten und Städte wie Barcelona und Girona laden zu Tagesausflügen ein. Wir hatten unseren ersten Campingurlaub in Spanien verbracht und waren begeistert. Erfahre mehr über den Campingplatz, den wir ohne Einschränkungen weiterempfehlen können.
Camping in Spanien: Wettergarantie und viel zu sehen
Wie kam es dazu, dass wir erstmals Camping an der Costa Brava planten? Nach drei Jahren Holland hatten wir Lust auf einen Urlaub mit Wettergarantie. Eigentlich sollte es Südfrankreich werden. Am Rande der Pyrenäen gibt es einen Campingplatz, den wir schon seit einigen Jahren in der engeren Wahl hatten. Doch dieser war ausgebucht.
Auf der anderen Seite der Berge entdeckten wir Las Dunas. Direkt am Meer, ein tolles Angebot auf dem Platz und viele Ausflugsmöglichkeiten. Barcelona, Girona, das kleine Andorra und Zeugnisse der römischen Vergangenheit. Perfekt! Ich gab die Daten ein: Auch ausgebucht. Doch anders als auf unserem französischen Favoriten ergab meine Anfrage per Mail eine positive Nachricht: Es waren noch Restplätze verfügbar. Wir buchten, die Vorfreude war riesig. Und soviel darf ich schon verraten: Wir wurden nicht enttäuscht, sondern verlebten auf Las Dunas einen unserer schönsten Urlaube überhaupt.
Eine staureiche Anreise
Zwischen Berlin und Sant Pere Pescador liegen etwa 1.700 km. Wir sind an einem ungünstigen Wochenende gefahren und haben 29 Stunden für die Anreise gebraucht. Wir hatten unseren Wohnwagen zu Hause gelassen und waren mit dem Zelt unterwegs.
Wenig Regen und hohe Temperaturen sind eine Kombination, für die sich das Zelt geradezu empfiehlt. Du darfst auf den europäischen Autobahnen schneller fahren, verbrauchst weniger Kraftstoff und schonst den Motor, der mit dem Anhänger ordentlich beschäftigt ist. Allerdings musst du das Zelten mögen. Es ist schon ein etwas anderer Urlaub, als wenn im Wohnwagen alles an seinem Platz ist.
Zurück zur Anreise: Wir hatten eines der staureichsten Wochenenden erwischt. Über unsere Fahrt nach Spanien berichten wir in diesem Artikel.
Die Sache mit dem Kühlschrank
Auf dem Campingplatz ist es möglich, einen Kühlschrank zu mieten. Der sollte zwischen 15 und 19 Uhr geliefert werden. Gar kein Problem, dachten wir uns bei der Planung, wir wollten ja um 13 Uhr im Meer planschen. Zu dieser Zeit quälten wir uns bei 32 Grad Außentemperatur durch Frankreich. Wenigstens funktioniert die Klimaanlage. Ich schrieb mit dem Google Übersetzer eine WhatsApp an unseren spanischen Kühlschranklieferanten, dass wir vermutlich erst nach 18 Uhr ankommen würden.
Während ich die Nachricht schrieb, war ich überzeugt, dass wir um 18 Uhr unsere Füße ins Mittelmeer getaucht hatten. Tatsächlich kamen wir aber erst zu dieser Uhrzeit an der Rezeption an. Wenigstens klappte es mit dem Kühlschrank: Die Lieferung erfolgte um 19 Uhr. Danach ging es baden. Wir waren so kaputt, als hätten wir einen Langstreckenflug hinter uns gebracht. Und wir verstanden, warum es entlang der Autobahnen Motels gab. Die hatten wir immer als überflüssig betrachtet.
Camping Las Dunas – ein schöner Platz in der Bucht von Roses
Vom ersten Eindruck bis zum Tag der Abreise waren wir von dem Campingplatz begeistert. Wir hatten einen parzellierten Platz, groß genug für zwei Zelte, einen Pavillon, das Auto und eine Sitzgelegenheit. Zwei Bäumchen mit breiter Krone spendeten beim Frühstück Schatten. Wir entschieden uns aber zum Kauf einer Plane, die den Schatten etwas vergrößerte. Saubere Sanitäranlagen, der Strand gut fünf Fußminuten entfernt, ein schöner Pool, ideal für Erwachsene und für Kinder und ein Supermarkt, der teuer, aber sehr gut sortiert war. Nach der langen Fahrt quälte uns der Hunger. Der Grill war noch nicht aufgebaut, aber wir stellten erfreut fest, dass die To-Go-Pizza richtig gut war.
Nach dem ersten Bad im Meer waren wir überzeugt: Der Urlaub gelingt. Und so war es auch. In unserer langen Campingkarriere habe ich noch nie so saubere Sanitäranlagen gesehen. Und so schön gestaltete auch nicht. Und nein, ich habe mit dem Platz keine Kooperation, sondern äußere meine objektive Meinung. Der Platz ist schön gelegen und eine absolute Empfehlung. Man braucht allerdings ein Auto, das man beim Camping ja im Allgemeinen dabei hat.
Nach dem Aufstehen führte uns der Weg als erstes in den Pool. Die Anlage ist groß, es gibt viele Liegen und Stühle. Auch wenn man etwas später kommt, muss man nicht auf eine Sitzgelegenheit verzichten.
Acht Campingplätze zwischen urigen Dörfern
Nach einer geruhsamen Nacht im Fresh and Black Zelt von Quechua – es funktioniert tatsächlich, mit der Isolierung! – lieh sich mein Mann am nächsten Morgen ein Rad. Seins stand im heimischen Schuppen. 105 EUR zahlten wir für drei Wochen und waren erneut überrascht: Auf unserem Lieblingsplatz in Holland kostet ein Rad pro Tag 15 EUR. 26 Zoll ohne Gangschaltung. Der Urlaubsbegleiter meines Mannes hatte sieben Gänge und 28 Zoll. Luxus für wenig Geld, sozusagen.
Wir brachen auf, zu unserer ersten kleinen Fahrradtour. Wir wollten die Gegend erkunden. Und fanden Zeltplätze. Wie Perlenketten reihen sie sich an der Bucht von Roses auf. Dafür sucht man vergeblich nach einem Shoppingcenter. Rechts und links von Las Dunas gibt es Apfelplantagen. Die nächsten Dörfer Empurias und Sant Pere Pescador sind jeweils vier Kilometer entfernt. Eins liegt rechts vom Platz, eins links. Nach Roses sind wir eine halbe Stunde gefahren, der Ort erinnert stark an die Côte d‘Azur. Shopping und Schicki-Micki inklusive. Girona ist knapp eine Stunde entfernt, nach Barcelona fährst du knapp zwei. Es gibt weitere urige Dörfer mit mittelalterlichem Charme, die begeistern. Wenn du besagte Architektur magst, ist die nördliche Costa Brava ein echtes Paradies.
Supermarkt und Fahrradweg gefunden
Wir fanden schließlich rechts und links vom Platz je einen Supermarkt mit Preisen, wie wir sie in Deutschland auch einmal hatten. Spanien hat die Mehrwertsteuer für einige Produkte abgeschafft. Das Einkaufen war eine Wohltat. Essen gehen ist teuer, aber glücklicherweise hatten wir uns bei unserer Abspeckkur zwecks Gewichtsverminderung nicht von unserem Grill getrennt. Der hat einen Wok und für einen Zwei-Flammen-Kocher reichte der Platz auch. Was uns fehlte, war ein Verteiler. Im Wohnwagen ist alles verlegt. Hier mussten wir losen, ob wir den Grill oder den Kocher nutzen möchten. Viel zu oft fiel das Los auf Option drei: Essen gehen.
Entlang der Küste mit der Campingplatz-Perlenschnur haben wir einen wunderbaren Fahrradweg entdeckt. 12 Kilometer, gut befestigt. Als Frühsport eignete sich die Tour perfekt, wir sind sie oft gefahren. Ansonsten war es mit einer Durchschnittstemperatur von 33 Grad in den drei Wochen zu heiß für lange Touren. Das Baden im Meer ist eindeutig die bessere Option. Am Vormittag war die Tour aber recht angenehm.
Costa Brava – die wilde Küste
Die Bucht von Roses ist ein Eldorado für Surfer. Das wussten wir vor unserer Anreise. Die Sache mit dem Wind konnten wir uns indes bis heute nicht erklären: Am Vormittag ist das Wasser ruhig, die Winde sind moderat. Wir waren vormittags nicht am Strand, doch wir sind mit dem Rad am Küstenstreifen hinter dem Strand entlang gefahren und haben das beobachtet. Am Nachmittag, so ab 14 Uhr, frischten die Winde plötzlich auf. Manchmal wirklich von einem Moment zum anderen.
Es war nicht kalt, im Gegenteil: Die Winde waren bei den hohen Temperaturen eine angenehme Erfrischung. Sie produzierten Wellen, die ein angenehmes Baden erlaubten. Wir schauen gern den Surfern zu, es ist ein faszinierender Sport, den teils schon Kinder beherrschen. Doch woher die Winde kamen und warum sie sich am Abend wieder legten: wir haben keine Antwort auf die Frage gefunden.
Die wilde Küste trägt ihren Namen nicht nur aufgrund der Winde. Die Klippen, die im Meer versinken und an denen sich die Wellen brechen sind ebenso faszinierend wie die azurblauen Badebuchten, die es auch entlang der Bucht von Roses gibt. Die Landschaft hat uns in ihren Bann gezogen. Wild und einzigartig war sie an einigen Stellen: Am Cap de Creus, am versandeten Hafen der alten römischen Stadt Empuriae oder in der Bucht von Cala Montgo, die an die Côte d‘Azur erinnerte. Dazwischen erstreckt sich der kilometerlange Strand zwischen Roses und Empuries. Ein Paradies, für Badehungrige, Sonnenanbeter und Wassersportler.
Camping in Spanien – jederzeit wieder
Las Dunas war unser erster Campingurlaub in Spanien. Unsere Erwartungen an schönes Wetter, einen tollen Strand und viele Ausflugsmöglichkeiten wurden übererfüllt. Wenn du dir die weite Anreise vorstellen kannst – in unserem Kreis wird lieber der Flieger benutzt – dann solltest du die Costa Brava in die engere Wahl nehmen. Wenn du wie wir die Kombination aus Sonne, Sand, Meer, mediterran-mittelalterlicher Architektur und einem Campingplatz suchst, der keine Wünsche offen lässt, dann ist Spanien – und vielleicht sogar Las Dunas – für dich eine sehr gute Wahl.
Tipps für Ausflüge an der Costa Brava
- Barcelona – etwa 140 km Autobahn, anderthalb Stunden Fahrt
- Girona – etwa 40 km, Autobahn und Landstraße, eine knappe Stunde Fahrt
- Andorra – etwa 350 km, Autobahn und Landstraße, etwas mehr als drei Stunden Fahrt
- Roses – Südfrankreich-Flair in Spanien, etwa 20 km, eine halbe Stunde Fahrt
- Cadaqués und Cap de Creus – etwa 35 km, mehr als eine Stunde Fahrt über enge – aber faszinierende – Serpentinen
- Die Ruinen von Empuriae – etwa 4 km, fünf Minuten Fahrt, auch mit dem Rad gut zu erreichen
- Portbou – Grenzstadt zu Frankreich mit den alten Grenzanlagen und viel Geschichte – etwa 40 km, mehr als eine Stunde Fahrt, teilweise über Serpentinen
- Sant Pere Pescador, Figueres, Sant Marti – kleine urige Orte in der direkten Umgebung