Zoologischer Garten in Berlin – Neuigkeiten und Tipps

Zoologischer Garten in Berlin – Neuigkeiten und Tipps

Zoologischer Garten in Berlin: Der Park trägt verschiedene Prädikate. Er wurde im Jahre 1844 eröffnet und ist damit der älteste Zoo in Deutschland, der an Ort und Stelle erhalten blieb. Zudem gilt er als artenreichster Zoo, woran das Aquarium aber seinen Anteil trägt: Bei der Zählung der 20.000 zu bewundernden Tierarten werden Fische und Insekten mitgezählt. Den Zoologischen Garten Berlin zeichnet dennoch aus, dass er eine große Vielfalt an Arten zeigt. Darunter sind auch Tiere, die es in Deutschland nirgendwo sonst zu bewundern gibt. Die Großen Pandas wurden bei ihrer Ankunft im Zoo im Jahre 2017 von Angela Merkel und Xi Jingping persönlich begrüßt. Diese Ehre wird vermutlich nur wenigen Tieren zuteil.

Eingang zum Pandagarten im Berliner Zoo
Der Pandagarten ist seit seiner Eröffnung im Jahre 2017 einer der Besuchermagneten im Zoologischen Garten Berlin

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Zoologische Garten befindet sich direkt am gleichnamigen Bahnhof im Ortsteil Charlottenburg
  • Du solltest mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, es gibt nur wenige, sehr teure Parkplätze
  • Auf dem Areal befindet sich das Aquarium Berlin, der Eintritt kostet extra
  • Für den Besuch solltest du dir mindestens einen halben Tag Zeit nehmen
  • Auf dem Gelände gibt es zwei Restaurants und einen schönen Kinderspielplatz
  • Informationen über deinen Besuch bekommst du auf der Homepage des Zoologischen Gartens

Zoo Berlin – eröffnet im Jahre 1844

Seit der Zoo Berlin am 1. August 1844 seine Pforten für die Besucher öffnete, hat er vieles gesehen und so manchen Ehrengast begrüßt. So ist einer Tafel zu entnehmen, dass Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1872 gemeinsam mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. und dem russischen Zaren Alexander I. den Zoo Berlin besuchte. Sie gingen nicht zu Fuß, sondern erkundeten das Areal auf einer Kutschfahrt. Anlass war das Drei-Kaiser-Treffen in Berlin. Zu jener Zeit lag der Zoo außerhalb von Berlin in Charlottenburg. Der heutige Stadtteil wurde erst im Jahre 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet. Der alte Eingang befindet sich heute auf dem Areal des Zoos.

Am Übergang zum Erweiterungsareal, auf dem du heute Kängurus, Wasserschweine und Strauße besuchen kannst, ist das alte Kassenhäuschen noch erhalten. Heute kaufst du dort Kaffee oder ein Eis. Für mich ist der Rundgang über das Gelände hinter der Spree das Highlight unserer Besuche im Berliner Zoo.

Gehege im Zoologischen Garten in Berlin
Seit etwa 20 Jahren gibt es das Erweiterungsareal, auf dem die Tiere weite Gehege bewohnen, die ohne Zäune oder Gitter einzusehen sind.

Der Zoologische Garten hat zwei Weltkriege und die Teilung Berlins überstanden. Das Areal ist in seiner Größe erhalten geblieben, es hat sich aber dennoch viel verändert. Wir haben den Zoo im Jahre 1990 das erste Mal besucht und waren enttäuscht. Im Vergleich mit dem Tierpark, den wir sehr gut kannten, war der Zoo sehr klein. Zwischen unserem ersten und zweiten Besuch vergingen einige Jahre, weil wir lieber in den Tierpark fuhren. Mittlerweile hat jede der Anlagen ihren eigenen Charme und auch individuelle Highlights. Es hat ein bisschen gedauert, aber wir haben beide Tiergärten ins Herz geschlossen. Es gibt in unseren Augen keinen Park, der besser oder schlechter ist. In einem Überblicksartikel habe ich versucht, Zoo und Tierpark zu vergleichen und dir für deinen Berlinbesuch eine kleine Entscheidungshilfe an die Hand zu geben.

Ein Zoo – zwei Eingänge

Heute hat der Berliner Zoo zwei Eingänge: Direkt am Bahnhof Zoologischer Garten befindet sich das Löwentor. Es ist der Haupteingang. Du kannst dort Tickets kaufen oder dein Online-Ticket am Einlass scannen. Einen zweiten Eingang mit der Bezeichnung Elefantentor findest du an der Budapester Straße. Das Aquarium liegt direkt daneben. Wenn du eine kombinierte Karte gekauft hast, kannst du das Aquarium auch vom Zoo aus durch einen zweiten Eingang erreichen.

Am Löwentor begegnest du zuerst den Elefanten, Giraffen und Steinböcken. Wenn du den Berliner Zoo durch das Elefantentor betrittst, begrüßen dich die Löwendrillinge, die gern auf einem Felsen liegen, der in ihr Gehege integriert ist. Die Tore sind nach den Skulpturen benannt und nicht nach den Anlagen, die sich in der Nähe befinden. Es ist eine Verwechslung, die manchen Besucher amüsiert.

Elefanten im Berliner Zoo
Elefantenbulle Victor lebt getrennt von den Damen in einem eigenen Gehege

Vorbei an Flamingos und den niedlichen Erdmännchen, kommst du zum Affenhaus. An schönen Tagen sind Gorilla, Orang Utan und andere Primaten in ihrem Freigehege zu sehen. Doch nimm dir vorher Zeit für die Beobachtung der Erdmännchen: Besonders süß sieht es aus, wenn sie auf ihrem Felsen den Kopf in die Sonne recken.

Ein Erdmännchen lässt sich von der Wintersonne bescheinen

Neues im Zoologischen Garten Berlin

Der Zoologische Garten hat sich in den letzten Jahren verändert. Das Reich der Jäger und die Nashorn Pagode wurden umgestaltet oder neu gebaut. Die Anlagen sind grüner und moderner geworden. Neue Tiere haben Einzug gehalten, andere sind verstorben.

Das Reich der Jäger

Reich der Jäger heißt das Raubtierhaus im Zoologischen Garten. Es wurde nach mehrjähriger Bauzeit im Herbst 2022 wiedereröffnet. Heute leben dort weniger Tiere als vor dem Umbau. Sie haben einen artgerechten Lebensraum bekommen. Die Gitter sind verschwunden, die Tiere haben mehr Platz. Wir nehmen uns immer Zeit, die Großkatzen zu beobachten. Im Haus gibt es interessante, kindgerecht gestaltete Informationen zu den Tieren, die zum Anfassen, Lesen und Entdecken einladen.

Löwen im Berliner Zoo
Die Löwendrillinge stammen aus der Zucht des Leipziger Zoos und bezogen ein großes natürliches Gehege

Statt Fliesen auf dem Boden gibt es natürlichen Boden, Felsen, Bäume und Pflanzen. Ist es ein Nachteil, dass einige Tiere für die Besucher nur selten zu sehen sind? Ich meine, die neuen Areale sind wunderschön gestaltet. Das entschädigt dafür, dass sich einige Tiere gern im Dickicht verstecken.

Persischer Leopard im Berliner Zoo
Eines der großen Gehege hat der Persische Leopard bezogen. Auf diesem Foto hält er sich im Innenbereich auf und ist durch eine Scheibe vom Besucher getrennt. Das Außengehege schließt sich direkt an und ist über einen Gang vom Raubtierhaus aus erreichbar

Tiger Darius wurde 16 Jahre alt

Bei der Eröffnung des Reiches der Jäger im Zoologischen Garten Berlin lebte Amur-Tiger Darius in einem großes Gehege. Oft erschien er an seinem Fenster, das im Raubtierhaus eingelassen war. Da der Sibirische Tiger die größte Raubkatze der Welt ist, sorgte dies vor allem bei Kindern für Erstaunen, manchmal auch für Angst. Das eindrucksvolle Tier füllte die gesamte Scheibe aus und kam den Besuchern sehr nah.

Draußen ruhte er gern in seiner Höhle. Leider ist er im Herbst 2022 verstorben, derzeit ist sein Gehege leer. Wann ein junger Nachfolger einziehen und ob es wieder ein Sibirischer Tiger sein wird, steht derzeit noch nicht fest.

Sibirischer Tiger im Berliner Zoo
Amur-Tiger Darius auf dem Weg in die Höhle, in der er häufig schlief oder ruhte. Derzeit ist die Anlage unbewohnt

Pagode für die Dickhäuter

Die Nashörner bewohnten ein älteres Gehege, das abgerissen und neu gebaut wurde. Im Juni 2023 feierte der Zoo Berlin die Eröffnung. Weithin sichtbar ist die Pagode, die den Eingang ziert. Es herrschte Rätselraten, was das Bauwerk wohl bezwecken könnte. Unsere fünfjährige Enkelin vermutete, dass die Tiere dort hingestapelt werden könnten. Eine andere Variante wäre ein Aussichtspunkt gewesen. Mit der Eröffnung löste sich das Geheimnis: Die Pagode hat keine Funktion, sie dient nur als optischer Hingucker.

Das neue Gehege hat für die Dickhäuter, aber auch für die Besucher wesentliche Verbesserungen gebracht. Die Anlage bietet nicht nur mehr Platz, sondern sie ist mit vielen Details sehr schön gestaltet. Einige der Dickhäuter sind noch in dem alten Freigehege untergebracht. Warum das der Fall ist, wurde vonseiten des Zoologischen Gartens bislang nicht kommuniziert.

Die Umbauarbeiten im Zoologischen Garten sind noch nicht abgeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass die älteren Bereiche nach und nach ebenfalls aufgewertet werden.

Nashorngehege im Berliner Zoo
Auch auf dieser älteren Anlage leben noch einige Nashörner

Bären im Zoologischen Garten – ab 2024 wieder zu sehen

Die Bären haben in der Mitte des Zoologischen Gartens, gleich neben dem großen Spielplatz, mehrere große Gehege. In einem von ihnen wuchs Eisbär Knut auf. Im Dezember 2006 geboren, wurde er zu einem Star, der dem Zoologischen Garten Rekordeinnahmen in Millionenhöhe bescherte. Wir erlebten Knut im Mai 2007. Die Besucher wurden in einer langen Schlange an dem Gehege vorbei geführt.

Eisbär Knut mit Pfleger Thomas Dörflern 2007 im Berliner Zoo
Eisbär Knut mit seinem Pfleger Thomas Dörflein im Mai 2007

Nach mehr als 30 Jahren gab es wieder ein Eisbärenbaby im Zoologischen Garten. Es galt als Sensation.

Leider litt Knut an einer Erkrankung des Hirns: Er starb im Jahre 2011 ganz plötzlich. Die Besucher erlebten mit, wie Knut taumelte und ins Wasserbecken fiel. Der ausgestopfte Knut ist heute im Naturkundemuseum Berlin zu sehen. Zwischen dem aktuellen Eisbärgehege und dem Vogelhaus erinnert eine Plastik an Knut.

Eine Plastik erinnert an den Eisbären Knut

Katjuscha war die bislang letzte Eisbärin im Zoologischen Garten. Sie starb an Weihnachten 2021 im hohen Alter von 37 Jahren. Seitdem ist ihr Gehege verwaist. Ob im Zoo wieder Eisbären zu sehen sein werden, ist derzeit nicht bekannt.

Eisbär im Berliner Zoo
Seit Katjuschas Tod gibt es im Zoo keine Eisbären zu sehen

Angekündigt ist die Ankunft von Braunbären, die es bislang im Zoo nicht zu sehen gibt. Derzeit wird das ehemalige Gehege von Knut umgestaltet. Die Aufnahme der Braunbären wird für das Jahr 2024 erwartet. Über diese Anlage hinaus gibt es keine größeren Baustellen im Zoologischen Garten in Berlin, was für deinen Besuch sehr angenehm ist.

Pit und Paule – Pandazwillinge als Besuchermagnet

Last but not least möchte ich dir von Pit und Paule erzählen. Die Zwillinge wurden 2019 geboren, was als kleine Sensation galt: Pandaweibchen haben nur einen sehr engen Zeitrahmen für eine Befruchtung und bringen für gewöhnlich nur ein Junges zur Welt. Pit und Paule sind gesund und mittlerweile ausgewachsen. Sie werden leider nicht im Zoologischen Garten bleiben: Ihre Eltern sind eine Leihgabe eines chinesischen Zoos für einen Zeitraum von 20 Jahren. Die Berliner Pandazwillinge werden in absehbarer Zeit in ihre Heimat zurückkehren. Der Abschied fällt vielen Berlinern schwer, doch die Zucht wird fortgeführt. Vielleicht gibt es dann neue Pandababys zu sehen. Derzeit kannst du Pit und Paule im Zoologischen Garten besuchen.

Pandas Pit und Paule im Berliner Zoo
Im Frühling 2020 waren Pit und Paule noch knuddlige Babys, die auf diesem Bild miteinander kuscheln. Heute sind die beiden so groß wie ihre Mama, mit der sie nach wie vor in einem Gehege leben

Vogelwelten, Flusspferde und die Adlerschlucht

In der Vogelwelt leben die Tiere in den Kontinenten, in denen sie in freier Natur zuhause sind. Besonders schön sind die beiden Freiflughallen: Die Tiere können sich frei bewegen, du bist in der Halle zu Besuch. Nimm dir ein bisschen Zeit und schaue auf den Boden, aber auch nach oben in das Grün der Pflanzen. Dort verstecken sich die Tiere gern.

Eine der beiden Freiflughallen in der Vogelwelt

Die Flusspferde können im Hippo Bay über und unter Wasser beobachtet werden. Die gemütlichen Riesen sind Pflanzenfresser. Wenn sie ihr Maul aufreißen, um zu gähnen, sehen sie gefährlich aus. Das sind sie aber nicht. Sie lieben es, im tiefen Wasser zu schwimmen. Obwohl sie keine Kiemen haben, halten sie es lange unter Wasser aus. Sie gleiten an der Scheibe vorbei, was auch für kleinere Kinder ein Erlebnis ist. Im Sommer kannst du die Flusspferde auch draußen antreffen.

Es sieht gefährlich aus. Doch das Flusspferd ernährt sich vegan
Die beiden mögen sich

Neben dem Hippo Bay befindet sich die Adlerschlucht. Es gibt zwei Gehege, in denen du ganz nah an einige Tiere herankommst. Die Schneeeule und einige andere Vogelarten leben dort frei.

Die Schneeeule lebt in einer der Freiflughallen. Sie ist aus den Harry-Potter-Filmen bekannt

Spaß und Unterhaltung bei den Seehunden

Im Zoologischen Garten gibt es eine Anlage, auf der Seehunde leben. Dank ihres drolligen Verhaltens, ihrer Kommunikation, aber auch ihrer Streitsucht erfreuen sie sich bei den Besuchern einer großen Beliebtheit. Die Anlage ist mit einer Tribüne ausgestattet, du kannst das Schauspiel entspannt im Sitzen verfolgen.

Seehunde im Berliner Zoo
Es ist immer wieder amüsant zu beobachten, wie sich die Seehunde um den besten Platz auf der Plattform streiten

Die Pinguine leben nebenan

Die Kaiserpinguine haben ihr Zuhause in der Antarktis. Dort liegen die Temperaturen das ganze Jahr über weit unter dem Gefrierpunkt. Um dies zu simulieren, leben die Tiere in einem Haus, das sich direkt neben den Seehunden befindet. Während der Fütterungen bekommst du interessante Informationen über das Leben der Tiere. Diese sind kindgerecht erklärt. So erfährst du, warum das Gefieder der Kaiserpinguine und ihrer Artgenossen auf der unteren Seite weiß und auf der oberen Seite schwarz ist. Oder weißt du es schon?

Die Kaiserpinguine haben im Zoo Berlin ihr eigenes Haus

Das Erweiterungsareal – mein Lieblingsplatz im Zoo Berlin

Das Erweiterungsareal liegt hinter der Spree, du erreichst es über eine Brücke. An dieser Stelle passierst du den alten Eingang, den ich eingangs erwähnte. In diesem Teil des Zoos erwartet dich ein Rundgang mit einem freien Blick auf größere Gehege. Dort leben unter anderem Wasserschweine, Strauße und Kängurus. Wenn du dir das Areal anschauen möchtest, läufst du etwa einen halben Kilometer. Es gibt dort Bänke und Freiluftliegen. Auf diesen hast du einen schönen Blick über die Gehege. Das Bild wurde von einer der Freiluftliegen aufgenommen. Das Freiluftgehege ist mein persönlicher Lieblingsplatz im Zoo Berlin.

Auf dem Areal leben die Tiere in weitläufigen Gehegen

5 Highlights im Zoologischen Garten Berlin

  • Reich der Jäger – das Zuhause der Raubtiere
  • Nashorn Pagode – das neueste Gehege im Zoo Berlin
  • Ein Besuch bei den Pandazwillingen Pit und Paule
  • Spaziergang über das Erweiterungsareal zu den Kängurus
  • Schau den Seehunden zu, wie sie sich um den besten Platz auf der künstlichen Insel streiten

Steinböcke in ihrem Gehege gegenüber dem Eingang Löwentor

Zoo oder Tierpark Berlin – du musst dich entscheiden?

Im Ostberliner Stadtteil Friedrichsfelde befindet sich der Tierpark Berlin. Dort kannst du Eisbären und Kamele beobachten – Tiere, die es derzeit im Zoologischen Garten nicht gibt. Wenn du den Besuch beider Tiergärten nicht realisieren kannst, findest du in diesem Artikel eine Entscheidungshilfe. Schau dir auch den dritten Artikel meiner kleinen Trilogie an. In diesem stelle ich dir den Tierpark Berlin näher vor.

Hinweis: Alle Fotos wurden von mir im ZoologischenGarten aufgenommen.

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