Havelregion entdecken – Teil I

Havelregion entdecken – Teil I

Die Quelle der Havel liegt nicht in einem Gebirge, sondern in einem Waldstück in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe von Waren/Müritz. Von dort aus schlängelt sie sich in Form des Buchstaben U auf einer Länge von 325 Kilometern bis nach Havelberg, wo sie in die Elbe mündet. Auf ihrem Weg durchfließt sie Berlin, Potsdam, die Stadt Brandenburg und viele kleinere Städte und Dörfer, die ihre Geschichte erzählen. Die Havelregion bietet so viel Sehenswertes, so viel Natur und natürlich … Wasser. Sie ist die Quelle meines Havelblogs, der heute an den Start geht. Schön, dass du da bist!

Abendstimmung an der Havel

Verglichen mit dem Main, der Elbe, dem Rhein oder der Donau hat die Havel eine eher geringe Bedeutung. Wenn wir mit unserem Boot unterwegs sind, begegnen uns Schlepper und Schubverbände; die Havel ist für den Transport von Gütern ein wichtiger Verbindungsarm zwischen Elbe, Spree und Oder. Doch so stark befahren wie die größeren Flüsse ist sie nicht. Dafür ist der Erholungswert umso höher: An den meisten Stellen ist unsere Havel klar und sauber. Sie lädt ein, zum Baden, zum Paddeln, zum SUP-Boarden oder zum Schippern, mit dem eigenen oder einem gemieteten Boot. Sie bietet ein wunderbares Naturerlebnis, an ihren Ufern ist sie reich an Kultur und Sehenswürdigkeiten. Preußische Schlösser, Städte wie Potsdam und Brandenburg, die Metropole Berlin, aber auch unzählige kleinere Orte und Dörfer; alle erzählen eine Geschichte.

Am Wasser, im Wasser, auf dem Wasser

Auf die Frage nach den Dingen, die ich am meisten mag, antworte ich: Am, im oder auf dem Wasser sein. Ich schreibe oder lese gern am Ufer, das an vielen Stellen für jedermann frei zugänglich ist. Einige sind stark frequentiert, andere einsam. Meine Sportarten sind Fahrradfahren – bevorzugt auf Wegen, die am Wasser entlang führen – und Schwimmen. In den Sommermonaten versuche ich, jeden Tag meine Runde in der Havel zu drehen. Im Winter muss das Schwimmbad ein oder zweimal in der Woche als Ersatz dienen.

Auf dem Wasser sind wir mit unserem kleinen Boot unterwegs. Ein SUP und ein Schlauchboot stehen alternativ zur Wahl, wenn wir die Havel in Regionen erkunden möchten, für die wir bei einer Anreise mit unserem Boot mehrere Tage benötigen würden. Ein oder zweimal im Jahr leihen wir uns für ein Wochenende ein größeres Schiff, auf dem wir übernachten können. Dann gibt es noch mein uraltes Cabrio. Mit ihm fahren wir gemütlich durch das Havelland, an die Ostsee oder in unsere Heimatregion in der Nähe von Schwerin. In einigen Jahren darf ich es in den Oldtimer-Status befördern. Wenn es denn bis dato überlebt. Wir haben auf unseren Touren so viel gesehen und so viele Eindrücke gesammelt, dass daraus immer wieder neue Geschichten entstehen. Die möchte ich erzählen, im Havelblog.

Panorama vom Großen Zernsee in Werder am Abend
Blick vom Stichkanal auf den Großen Zernsee in Werder (Havel)

Kultur und Natur an der Havel – für mich Erholung pur

Natur- und Landschaftsfotografie haben mich mit der Entwicklung der ersten guten Spiegelreflexkameras vor fast 20 Jahren für sich eingenommen. Das Interesse für die vielschichtige Kultur, die es vor unserer Haustür entlang der Havel gibt, kam erst mit meinem späten Geschichtsstudium. Ich besuchte eine Vorlesung über Preußen und kam nicht mehr los, von der Kultur, die hier in jedem Winkel zu finden ist. Zudem leben meine Vorfahren seit elf Generationen in meiner Havelstadt, vermutlich noch länger, aber der Stammbaum geht so weit zurück. So fühle ich einen engen Bezug zur Region und zur Geschichte.

An den meisten Wochenenden am Jahr bin ich unterwegs. Für mich bedeuten diese Ausflüge Abwechslung und Erholung. Weil das Schreiben meine Leidenschaft ist, formt sich eine Geschichte. So entstehen die Geschichten von der Havel.

Bedeutsame Orte erkunden

Ich finde es spannend, die Orte zu besuchen, die einst bedeutungsvoll waren. Ich stelle mir vor, wie es damals aussah und wie die Menschen lebten. Leider sind in Berlin und Potsdam bedeutende Bauwerke der sozialistischen Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Ich spreche von den Schlössern in Potsdam und Berlin. Von der Garnisionkirche in Potsdam. Die Bauwerke stehen wieder, doch das Flair ist nicht dasselbe. Dennoch ist es schön, dass die Lücken, die Krieg und Teilung hinterließen, geschlossen wurden. Das Potsdamer Schloss liegt an der Havel, das Berliner Schloss an der Spree. Das Wasser, das unsere Region bis heute so beliebt macht, hatte schon immer eine große Bedeutung für ihre Bewohner. Sei es ein König oder das einfache Volk, das mit dem Fischfang sein Geld verdiente.

Immer wieder etwas Neues an der Havel

Ich kenne die Region bereits mein ganzes Leben lang. Doch es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Die Geschichten von der Havel erzählen Vergangenes, Aktuelles, sie erzählen von dem, was die Menschen in der Region bewegt. Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind so vielseitig. Radtouren, Bootstouren, Spaziergänge, Sehenswürdigkeiten, aber auch Kultur. Museum, Kino, Theater … es wird nie langweilig, an der Havel. Neue Geschichten gibt es immer zu erzählen. Geschichten von der Havel.

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