Zoologischer Garten oder Tierpark Berlin? – Eine Entscheidungshilfe
Berlin ist die einzige Stadt in Europa, die zwei Tiergärten unterhält. Dies ist der Teilung der Stadt geschuldet: Der Zoologische Garten lag in West-Berlin, die Hauptstadt der DDR hatte keinen Tierpark. So kam die SED-Führung zu der Entscheidung, die Gartenanlagen von Schloss Friedrichsfelde umzugestalten. Ein großes natürliches Areal entstand. Nach der Wiedervereinigung entschied der Berliner Senat, beide Tiergärten zu erhalten. Seitdem wurden sie immer wieder umgestaltet und modernisiert. Zoologischer Garten oder Tierpark Berlin? Besucher der Stadt stellen sich oft die Frage, welche der beiden Anlagen schöner und einen Besuch wert ist. Ich gestehe, dass ich dir die Entscheidung nicht abnehmen kann. Gemeinsam mit meiner Familie habe ich eine Dauerkarte für den Zoo. Diese gewährt uns einen ermäßigten Eintritt in den Tierpark. Ich mag beide Anlagen. Jede von ihnen hat ihren Reiz und ihre Besonderheiten. Und es gibt immer wieder Neues zu sehen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Zoologische Garten liegt zentral im Stadtteil Charlottenburg. Die Anlage zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt und kurze Wege aus
- Der Tierpark Berlin befindet sich im Ostberliner Stadtteil Friedrichsfelde. Er ist sehr weitläufig und beherbergt die Tiere in großen artgerechten Anlagen. Die Artenvielfalt ist kleiner als im Zoo
- Beide Anlagen haben einen großen Kinderspielplatz und einen Streichelzoo
- Einige Tierarten gibt es exklusiv in einer der Anlagen: Im Zoo leben Pandas, im Tierpark Eisbären
- Im Zoologischen Garten gibt es ein Aquarium; der Eintritt kostet einen Aufpreis. Du kannst es besuchen, ohne den Eintritt in den Zoo zu zahlen
- Das Schloss Friedrichsfelde liegt auf dem Areal des Berliner Tierparks. Du hast nur mit einer Eintrittskarte für den Park Zugang. Sonderveranstaltungen am Abend bilden die Ausnahme
- Die Anreise zum Berliner Zoo solltest du mit dem ÖPNV planen. Am Tierpark gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten
Zoologischer Garten – ältester und artenreichster Zoo
Der Zoologische Garten in Berlin trägt verschiedene Prädikate. Er wurde im Jahre 1844 eröffnet und ist damit der älteste Zoo in Deutschland, der an Ort und Stelle erhalten blieb. Zur Zeit der Eröffnung lag der Zoo außerhalb von Berlin: Der Ortsteil Charlottenburg wurde erst 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet. Heute befindet sich der Zoo Berlin in der Nähe des Zentrums und ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Eine Anfahrt mit dem Auto ist aufgrund der hohen Parkgebühren nicht empfehlenswert. Kostenlose Parkplätze gibt es in der näherem Umgebung so gut wie gar nicht.
Ein Zoo – zwei Eingänge
Der Berliner Zoo hat zwei Eingänge: Direkt am Bahnhof Zoologischer Garten befindet sich das Löwentor. Es ist der Haupteingang. Du kannst dort Tickets kaufen oder dein Online-Ticket am Einlass scannen. Einen zweiten Eingang mit der Bezeichnung Elefantentor findest du an der Budapester Straße. Das Aquarium liegt direkt daneben. Wenn du eine kombinierte Karte gekauft hast, kannst du das Aquarium auch vom Zoo aus durch einen zweiten Eingang erreichen.
Tipp: Wenn du die Karten für den Zoo Berlin vorab online kaufst, sparst du dir die Warteschlangen, die in den Ferien und an Tagen mit schönem Wetter an beiden Eingängen sehr lang sein können. Zudem sparst du Geld: Das Ticket für Erwachsene ist an der Tageskasse teurer als im Onlineverkauf.
Zoo, Aquarium oder beides?
Am Rande des Zoos befindet sich das Aquarium Berlin. Du erreichst es vom Gelände des Zoos oder von der Budapester Straße aus. Der Eintritt ins Aquarium kostet einen Aufpreis. Du kannst es auch separat besuchen. Wenn du Zoo und Aquarium an einem Tag besuchen möchtest, ist der Preis gegenüber dem Einzeleintritt reduziert. Schau dir vor deinem Besuch die aktuellen Eintrittspreise an. Auf dieser Seite kannst du auch die Tickets buchen.
Highlights im Zoologischen Garten in Berlin
Im Zoo Berlin erwarten dich in den Freigehegen und den Tierhäusern einige Highlights. Dazu zählt die Pandafamilie. Der Große Panda ist in Deutschland nur im Berliner Zoo zu bewundern. Das Reich der Jäger bietet Löwen, Leoparden, dem Jaguar und bald auch wieder einem Tiger ein Zuhause.
Du kannst Seehunde und Pinguine, Elefanten und Giraffen, Nashörner und Nilpferde beobachten. Lerne den Unterschied zwischen Bison und Wisent kennen oder besuche das Vogelhaus mit den Freiflughallen. Das Zebra lebt im Zoo Berlin; Seehunde und Kängurus ziehen viele Besucher an. Interessant ist auch die Adlerschlucht: Es gibt zwei Freifluggehege. Wenn du Harry-Potter-Fan bist, werden dich die Schneeeeulen begeistern. Das Besondere am Zoo ist, dass alle Attraktionen eng beieinander liegen. Du musst keine weiten Wege zurücklegen, was vor allem mit kleinen Kindern ein Vorteil ist.
Besuch der Tierhäuser
Die Tierhäuser erfreuen sich im Zoo einer großen Beliebtheit. Sie öffnen am Morgen mit dem Einlass der ersten Gäste und schließen eine halbe Stunde vor dem Ende der Öffnungszeiten. Diese variieren je nach Jahreszeit: Im Winter kannst du den Zoo bis 16.30 Uhr besuchen, im Sommer bis 18.30 Uhr. Einige Tierhäuser schließen außerplanmäßig, etwa, wenn die Tiere brüten oder aus anderen Gründen Ruhe benötigen. Den meisten Tierhäusern sind Außengehege angeschlossen. Bei schönem Wetter sind die Innengehege häufig leer.
Tierhäuser im Überblick
- Reich der Jäger – die Raubkatzen haben ein neues Zuhause bekommen
- Nashorn Pagode – die neue Anlage im Eingang Löwentor
- Affenhaus – besuche Gorilla und Orang Utan
- Hippo Bay – das Zuhause der Nilpferde
- Welt der Vögel – die Freiflughallen sind sehr beliebt
- Pinguin Kiez – hier triffst du Kaiserpinguine
- Fasanerie – für Fans der interessanten Vögel
Zoo Berlin mit Kindern
Im Zoologischen Garten gibt es einen großen Kinderspielplatz, von dem kleine und ältere Kinder begeistert sind. Er befindet sich in der Mitte der Anlage direkt neben dem Restaurant. Am zweiten Restaurant, das unweit des Aquariums gelegen ist, wurde ein kleinerer Spielplatz angelegt. Der Streichelzoo befindet sich am Rande der Anlage hinter der Welt der Vögel. Die Kinder kommen den Tieren ganz nah. Gegen 16 Uhr gehen die Tiere in ihre Gehege. Wenn sie genug von dem Trubel haben, können sie sich auf ein geschütztes Areal zurückziehen.
Für Kinder, die bereits lesen können, gibt es interessante Informationen auf den Tafeln, die über die Tiere informieren. Diese sind am unteren Rand der Tafeln in Augenhöhe der Kinder angebracht.
Fünf Fakten zum Zoologischen Garten
- Wir laufen drei bis fünf Kilometer, wenn wir die Anlage besuchen. Sie ist deutlich kleiner als der Tierpark
- Der Zoologische Garten ist sehr artenreich. Wenn du Zoo und Aquarium besuchst, bekommst du etwa 20.000 Tiere zu sehen. Es sind allerdings die Fische und Insekten in die Zählung integriert
- Ein halber Tag reicht aus, um den Zoologischen Garten zu besuchen. Für Besuch von Zoo und Aquarium solltest du dir einen ganzen Tag Zeit nehmen hier ist das Aquarium eingeschlossen
- Der Zoologische Garten liegt im Herzen der Stadt direkt am gleichnamigen Bahnhof, er gehört zum Bezirk Mitte. Du kannst mit dem Bus, dem Regio oder der S-Bahn anreisen.
- Es gibt öffentliche Parkplätze, die aber stark frequentiert und sehr teuer sind. Der Zoo selbst hat keine Parkmöglichkeiten. Das Stadtzentrum ist etwa fünf bis zehn Fahrminuten entfernt
Tierpark Berlin – ein Besuch in der größten Anlage Europas
Der Tierpark in Berlin ist die flächenmäßig größte Anlage in Europa. Die Anzahl der Tiere ist jedoch geringer als in anderen Anlagen. Dies fällt im direkten Vergleich mit dem Zoologischen Garten besonders auf. In einigen Bereichen des Areals läufst du mehrere Minuten, ohne dass du ein Tier zu sehen bekommst. In den Wintermonaten, wenn viele Tiere in ihren Häusern weilen, fällt dies besonders auf. Zudem haben die Tiere die Möglichkeit, sich in den weitläufigen Anlagen gut zu verstecken, was ihrem natürlichen Bedürfnis entgegen kommt. Der Tierpark liegt in Friedrichsfelde im Osten Berlins. Im Gegensatz zum Zoo kannst du den Park sehr gut mit dem Auto erreichen. Es gibt an den beiden Eingängen große Parkplätze für eine Tagesgebühr von 5 Euro. An sehr schönen Tagen sind die Parkplätze zu Stoßzeiten voll. Eine alternative Anreise U-Bahn, Bus oder Straßenbahn ist möglich.
Zwei Eingänge entlang der Straße „Am Tierpark“
Das Areal befindet sich an einer Straße, die sich parallel zum Tierpark erstreckt. Im Abstand von etwa 500 Metern gibt es zwei Eingänge, von denen jeder einen eigenen Parkplatz hat. Der Haupteingang trägt den Namen „Am Bärenschaufenster“. Früher lebten in dem Gehege tatsächlich Bären, die ohne Eintritt von der Straße aus zu bewundern waren. Heute ist das Gehege leer. Das Bärenschaufenster ist der Haupteingang, dort befindet sich ein Shop und ein Service-Point.
Ein zweiter Eingang befindet sich am Schloss Friedrichsfelde. Auch hier gibt es einen Parkplatz. Wenn du das Schloss besuchen möchtest, musst du dir eine Eintrittskarte für den Tierpark kaufen. Ausnahmen bilden lediglich Sonderveranstaltungen. Das Schloss ist vollständig vom Areal des Tierparks umgeben und kann nicht separat erreicht werden.
Das erwartet dich im Tierpark Berlin
Im Tierpark Berlin musst du viel laufen. Die Gehege sind groß, sie liegen weit auseinander. Und du bekommst nicht so viele Tiere zu sehen wie im Zoologischen Garten. Dafür haben die Tiere viel Platz, die Anlagen sind um ein Vielfaches größer als im Zoo. Das ist die Besonderheit dieses Tiergartens: Es gibt nur noch wenige Gitter oder geschlossene Gehege. Du hast das Gefühl, als würdest du durch einen Safaripark gehen.
Einige Tiere kannst du nur im Tierpark besuchen
Kamele gibt es im Zoologischen Garten nicht mehr, sie sind vor einigen Jahren in den Tierpark umgezogen. Während der Zeit der Teilung gab es viele Tierarten in beiden Parks zu sehen. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert: Jeder der beiden Parks hat Highlights, die du im jeweils anderen nicht zu sehen bekommst:
- In der Eisbärenanlage lebt Eisbärin Tonja mit ihrer Tochter Hertha
- Das Krokodilhaus wurde vor einigen Jahren geschlossen, es war wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Einige Exemplare kannst du im Regenwaldhaus erleben
- Zu meinen Lieblingstieren gehören die Gazellen, die ich im Tierpark gern besuche
- Ein Highlight ist der Vari-Wald. Die Primaten bewegen sich in der Anlage frei, du kommst ihnen ganz nah
- Der Gepard hat eine große Anlage im Alfred-Brehm-Haus
Seit dem Jahre 2016 gibt es im Tierpark Berlin keine Löwen mehr. Dies sorgte immer wieder für Kritik, doch das einstige Gehege wurde mittlerweile umgewidmet. Wenn du Löwen erleben möchtest, musst du den Zoo Berlin besuchen. Dort gibt es seit 2021 keine Eisbären mehr. Das Gehege ist verwaist, welche Art dort künftig leben wird, steht noch nicht fest.
Die Elefanten kehren zurück – das Datum ist noch offen
Elefanten kannst du im Moment nur im Zoologischen Garten antreffen. Im Tierpark Berlin entsteht eine neue Dickhäuteranlage, die ursprünglich im Jahre 2022 eröffnet werden sollte. Geplant ist das größte Elefantenhaus Europas, derzeit gibt der Tierpark keinen Eröffnungstermin bekannt. Beim Blick auf die Baustelle bekommst du den Eindruck, dass noch viel zu tun ist.
Die Savannenlandschaft wurde bereits eröffnet
Das neue Dickhäuterhaus wird Teil der Savannenlandschaft, die ebenfalls umgestaltet wurde. Zebras und Giraffen haben ihr neues Zuhause bereits bezogen und können besucht werden. Die neue Anlage ist wirklich schön geworden. Auf einem Erlebnispfad kannst du die Giraffen auf Augenhöhe bewundern, auch hier gibt es nun keine Zaunanlagen mehr. Auch die Zebras sind Teil der neuen Anlage. Im Moment ist der Spaziergang durch die Baustelle etwas zerrissen. Ein Rundgang ist noch nicht möglich. Laut Mittelung des Tierparks sind die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine für die massive Verzögerung der Bautätigkeit verantwortlich.
Tierhäuser im Überblick
Derzeit gibt es mit dem Alfred-Brehm-Haus und dem Affenhaus nur zwei klassische Tierhäuser im Tierpark Berlin. Mit dem neuen Elefantenhaus kommt ein drittes hinzu. Einige weitere Tiere, etwa die Giraffen, sind zeitweise in Häusern untergebracht. Das Regenwaldhaus ist im Alfred-Brehm-Haus integriert.
Tierpark Berlin mit Kindern
Für Kinder ist der Tierpark aufgrund der natürlichen großen Anlagen ein Erlebnis. Allerdings müssen sie weit laufen. Dem trägt der Tierpark Rechnung: Du darfst ein Laufrad für dein Kind mitbringen. Beachte, dass kleine Räder mit Pedalen nicht gestattet sind. Auch ein Roller ist möglich. Die Räder sind für ein Alter bis zu fünf Jahren erlaubt. Alternativ kannst du einen Bollerwagen ausleihen.
In der Mitte des Parks gibt es einen großen Kinderspielplatz. In der Nähe befindet sich der Streichelzoo. Einige kleinere Spielplätze sind auf dem Areal verteilt. In den Häusern gibt es für ältere Kinder vieles zu sehen und auszuprobieren. Dies gilt vor allem für das Affenhaus und das Alfred-Brehm-Haus.
Schloss Friedrichsfelde – heute ein Teil der Anlage
Der Tierpark Berlin wurde in den Schlosspark Friedrichsfelde integriert. Heute ist das Schloss Teil der Anlage. Wenn du es besichtigen möchtest, musst du eine Eintrittskarte für den Tierpark kaufen. Rund um das Schloss gibt es eine Gartenanlage in barockem Stil mit schönen Sitzgelegenheiten.
Fünf Fakten zum Tierpark Berlin
- Wir laufen sechs bis acht Kilometer, wenn wir den Park entdecken. Die Anlage ist sehr weitläufig
- Im Tierpark Berlin leben etwa 9.000 Tiere in großen natürlichen Anlagen; Zäune oder Gitter gibt es nur in wenigen Gehegen
- Für einen Besuch im Tierpark solltest du dir nach Möglichkeit einen ganzen Tag Zeit nehmen
- Der Tierpark liegt im Osten der Stadt, er ist mit dem Auto, der U-Bahn, dem Bus oder der Straßenbahn zu erreichen. Das Zentrum befindet sich etwa 20 bis 30 Fahrminuten entfernt
- Große kostenpflichtige Parkplätze findest du an beiden Eingängen. An hoch frequentierten Tagen in den Ferien oder bei schönem Wetter können die Parkplätze voll sein: eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist dann empfehlenswert
Zoologischer Garten oder Tierpark Berlin? – Beide Parks sind sehenswert
Ich liebe den Tierpark Berlin, seit ich denken kann. Den Zoologischen Garten durfte ich aufgrund der politischen Verhältnisse erstmals 1990 besuchen. Anfangs war ich enttäuscht: Alles wirkte so klein und eng aneinander gedrängt. Doch das war zu einer Zeit, in der die Raubtiere im Tierpark Berlin noch hinter Gittern auf und ab liefen. In mehr als drei Jahrzehnten haben sich beide Anlagen weiterentwickelt: jede für sich hat ihren eigenen Charme. Ich erwähnte eingangs schon, dass ich leider kein Ranking abgeben kann. Wenn es möglich ist, solltest du den Zoologischen Garten und den Tierpark Berlin besuchen.
Für den Tierpark benötigst du mehr Zeit
Deine Planung könnte sich an dem zeitlichen Aufwand orientieren: Möchtest du einen ganzen Tag in dem Park verbringen und die Tiere in großen weitläufigen Anlagen erleben, ist der Tierpark Berlin eine gute Empfehlung. Hast du für den Tag noch weitere Pläne und magst eine reiche Artenvielfalt, ist der Zoologische Garten eine gute Wahl. Da der Zoo zentraler gelegen ist, kannst du den Besuch besser mit anderen Aktivitäten in Berlin verbinden.
Im Tierpark Berlin musst du viel laufen, was vor allem bei einem Besuch mit Kindern oder älteren Menschen zu berücksichtigen ist. Nicht überall sind Tiere zu sehen, du läufst auch durch Grünanlagen. Im Zoo liegen die Gehege enger beieinander, es gibt im direkten Vergleich mehr zu sehen. Zudem hat der Zoo eine größere Anzahl an Tierhäusern.
Du möchtest eine bestimmte Tierart sehen?
Vielleicht möchtest du deine Entscheidung von den Tierarten abhängig machen, die in den beiden Parks leben. Große Pandas und Löwen leben im Zoo, Eisbären und Kamele im Tierpark. Zurzeit gibt im Tierpark keine Elefanten und im Zoo keine Tiger zu sehen. Der Braunbär lebt zurzeit in keinem der Parks, er soll 2024 in den Zoo einziehen.
Wenn du vor deinem Besuch weitere Informationen möchtest, empfehle ich dir die beiden anderen Artikel meiner kleinen Trilogie über den Zoologischen Garten und den Tierpark Berlin. Dort nehme ich dich mit auf einen Spaziergang durch die Anlagen.
Sollte man Tierparks nicht meiden?
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Kritik eingehen, die generell zu Besuchen in Zoos und Tierparks geäußert wird. Auch wir wurden nach dem Erwerb unserer Jahreskarten und den damit verbundenen häufigen Besuchen damit konfrontiert. Die Tiere werden eingesperrt, verbringen ihr Leben in Gefangenschaft und sind dem Menschen ausgeliefert. Wer Geld für die Besuche in Zoos und Tierparks ausgibt, unterstütze diese Art von Tierquälerei.
Neugestaltung der Anlagen ist zum Teil abgeschlossen
Natürlich ist es richtig und wichtig, auf die Situation der Tiere in den Parks aufmerksam zu machen. Dass diese Appelle nicht ungehört verhallen, ist in den beiden Anlagen in Berlin deutlich zu sehen: So wurde das Alfred-Brehm-Haus umfassend umgestaltet. Wer den Tierpark Berlin seit Jahrzehnten kennt, sieht, wie klein die alten Käfige der Raubkatzen waren.
Heute leben deutlich weniger Tiere in dem traditionellen Raubtierhaus, die Anlage wurde von Grund auf neu gestaltet. Du findest kein Raubtier mehr, das hinter einem Gitter hin und her läuft. Die Großkatzen sind in grüne, dicht bewachsene Freigehege umgesiedelt. Die Tiger leben auf einem künstlichen Felsen. Die Konsequenz aus der Umgestaltung ist, dass sich die Tiere gut verstecken können. Du bekommst sie nicht immer zu Gesicht. Dafür leben sie in einer der Natur angepassten Umgebung. Ein Spaziergang durch die Anlagen empfinde ich, die das alte Alfred-Brehm-Haus gut kannte, als großen Fortschritt.
Tierparks und Zoologische Gärten haben einen Auftrag
Kritiker verkennen oft, dass Tierparks und Zoologische Gärten einen Auftrag haben. Dieser ergibt sich aus der Erhaltung von Arten, die in der Natur vom Aussterben bedroht sind. Wenn du dir Zeit nimmst und die Infoschilder studierst, bekommst du interessante Informationen über die Zucht der Tiere. So konnten letzte Exemplare einer Hirschart aus dem Iran eingefangen und erfolgreich vermehrt werden. Nach der Auswilderung leben sie heute in geschützten Nationalparks, unter anderem in Israel.
Auch die beliebten Pandazwillinge Pit und Paule kehren in ihre Heimat zurück. Der Große Panda ist vom Aussterben bedroht, die Paarung schwierig, da das Weibchen nur wenige Stunden fruchtbar ist. Der Berliner Zoo nimmt an einem Zuchtprogramm teil und bekam das Pandapärchen Meng Meng und Jiao Qing als Leihgabe für zwanzig Jahre. Pit und Paule sind die ersten Babys, die erfolgreich aufgezogen wurden. Zur Freude der Besucher wird es in den nächsten Jahren hoffentlich noch mehr niedlichen Pandanachwuchs geben.
Den Besuch einfach genießen
Ich denke, es ist erlaubt, den Besuch in den schönen Berliner Anlagen zu genießen. Wir erfreuen uns an den schönen Anlagen und sind gern in den beiden Tiergärten. An der einen oder anderen Haltungsform könnte noch gearbeitet werden. Doch es hat sich in den letzten Jahren viel getan. Erwähnen möchte ich, dass ich keine Kooperation mit den Parks habe und meine ganz persönliche Meinung und Beobachtung wiedergebe. Ich wünsche dir viel Spaß, bei der Entdeckung des Zoologischen Gartens und des Tierparks in Berlin.
Hinweis zu den Fotos:
Alle Bilder wurden auf dem Areal vom #ZoologischenGartenBerlin oder vom #TierparkBerlin aufgenommen.