Blogfragen – Blogparaden: Es gibt sie tatsächlich noch

Blogfragen – Blogparaden: Es gibt sie tatsächlich noch

Blogfragen als Blogparade: Ich dachte, mein Blog wäre zu jung dafür. Stammen die Blogparaden doch aus einer Zeit, als Blogs noch einen ganz anderen Stellenwert hatten als heute. Umso schöner ist es, dass es sie noch gibt und dass ich mein Debüt starten kann. Herr Tommi von Jansens Pott hat die Fragen gestellt, ich beantworte sie sehr gern. Ein Dankeschön für die tolle Idee geht von der Havel in den Ruhrpott.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Ich bin noch nicht lange dabei, meinen Blog gibt es noch keine zwei Jahre. Wir sind sehr viel unterwegs: Vor der Haustür und weiter weg, mit dem Auto, mit dem Rad oder auf dem Wasser. Es haben sich immer mehr Erinnerungen und Fotos angesammelt. Dann bin ich Autorin und schreibe gern: Ich hatte Lust, die vielen Eindrücke einmal zu sortieren.

Reisetagebücher für die Schublade sind ja langweilig: Wenn ich über unsere Ausflüge und Reisen schreibe, kann jeder daran teilhaben, der sich dafür interessiert. So dachte ich mir das und setzte meinen Havelblog auf. Für die eigene Erinnerung und für alle, die Lust haben, die Havelregion und unsere persönlichen Reiseziele kennenzulernen.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

Ich nutze WordPress, weil ich das CMS aus meiner beruflichen Autorentätigkeit kenne. Das Backend ist mir vertraut, so konnte ich schnell einsteigen.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Ich habe vor fünf Jahren einen Homapagebaukasten genutzt und dort die ersten Artikel veröffentlicht. Das war mir zu starr, ich habe es schnell wieder aufgegeben. Beruflich habe ich mit Joomla gearbeitet, das hat mir aber nicht so gut gefallen.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Ich schreibe immer direkt im Dashboard und bin ein großer Fan des einfachen Gutenberg-Editors. Zu Hause nutze ich den PC, unterwegs schreibe ich auf dem Tablet oder auch mal im Smartphone, wenn ich eine Idee spontan festhalten möchte. Das Geschriebene ist gleich da, wo es hingehört, das finde ich toll.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Das Schreiben ist meine Leidenschaft: Ich habe es zu meinem Beruf gemacht und bin eigentlich immer voller Inspiration. Ich habe eine lange Themenliste und einen klassischen Redaktionsplan, doch den werfe ich gern mal durcheinander: Da habe ich dann Lust, etwas ganz anderes zu schreiben. So tummeln sich in meinem Dashboard viele Entwürfe, aber dazu komme ich in der nächsten Frage.

Ich bin eigentlich den ganzen Tag über inspiriert und auch kreativ. Feste Schreibzeiten habe ich keine. Mein Tagesablauf entspricht dem einer Eule: Ich bin überwiegend ein Abend- und Nachtmensch. Am Vormittag läuft bei mir leider nicht viel. Ich bin freiberuflich tätig, und seit meine Kinder erwachsen sind, kann ich meinen Tag total frei gestalten und liebe es, dann zu schreiben, wenn mich die Ideen überfallen.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Diesen Text für die Blogparade veröffentliche ich sofort nach dem Schreiben. Meine Blogartikel liegen in der Regel eine längere Zeit, weil ich an mehreren Texten gleichzeitig arbeite. In meinen Entwürfen finden sich derzeit 19 unveröffentlichte Artikel. Wenn ich ein Ziel besucht habe, erstelle ich sofort einen neuen Beitrag. Er enthält Überschriften und Stichpunkte. Es können aber auch schon ganze Absätze sein. Diese schreibe ich oft unterwegs, im Zug oder im Auto, mit ganz frischen Eindrücken.

Bis zur Veröffentlichung des Beitrags kann schon einmal ein Jahr vergehen. Manchmal muss ich weitere Eindrücke sammeln oder Fotos aufnehmen. Oder die Inspiration ist da, sie reicht aber noch nicht für einen ganzen Artikel. Wenn ich das Gefühl habe, dass alles stimmt, lese ich noch einmal und klicke dann auf Veröffentlichen. Es finden auch Ziele den Weg in meinen Blog, die wir vor vielen Jahren besucht haben. So entsteht mit der Zeit eine breite Palette von allem, was wir uns irgendwann einmal angeschaut haben. Weil wir sehr viel fotografieren und filmen, kommen die Eindrücke von damals schnell zurück.

Spätere Anpassungen oder Ergänzungen sind nicht ausgeschlossen. Ich habe schon Artikel auf den Entwurf zurückgesetzt, weil sich nach einigen Wochen die Gegebenheiten geändert hatten. So kam kurz nach der Veröffentlichung meines Beitrags über das Pergamonmuseum die Nachricht, dass sich die Neueröffnung verzögert. Heute wissen wir, dass wir bis 2037 warten müssen, bis wir wieder alles anschauen können.

So ist es bei meinen Themen mit einer einzigen Veröffentlichung nicht getan. Ich möchte gern aktuell bleiben. Mein Blog ist noch jung, er soll weiter wachsen. Die Aktualität beizubehalten, ist eine der Herausforderungen, die ich meisten möchte.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Kultur, Reisen und Natur sind die wesentlichen Themen, die ich in meinem Blog verbinden möchte. Ich lebe an der Havel und möchte dem interessierten Leser meine Heimat vorstellen. Allein mit Potsdam und Berlin sind wir mit Ausflugsmöglichkeiten und abwechslungsreicher Freizeitgestaltung nahezu gesegnet.

Doch meine Themen sind auch fern der Havel angesiedelt: Wir reisen gern, lieben das Meer, Camping und Städtetrips. Auf der Havel sind wir mit unserem Boot unterwegs, und wir fahren etwa 6.000 Kilometer pro Jahr mit dem Rad. All diese Eindrücke möchte ich in meinem Blog miteinander verbinden.

Abgerundet werden die Themen durch unser Interesse an Geschichte und Kultur. Im Mittelpunkt stehen Preußen, die Heimat meiner Vorfahren, und die Spuren, die Könige und Kaiser als Erbe hinterlassen haben. Das sind Schlösser, Parks, Museen, große Namen und Lebenswege. Somit bietet der Havelblog Reise- und Ausflugstipps, gepaart mit dem Motto: Was erzählt mir das jeweilige Reiseziel aus der Vergangenheit?

Die Fotografie wollte ich auch noch unterbringen: Nicht jedes gute Bild eignet sich für einen Beitrag, aber ich stelle sie mit einigen persönlichen Gedanken vor. Das könnte ich auch auf Instagram & Co tun. Doch auf meinem eigenen Fotoblog gefällt es mir einfach besser.

Für wen schreibst Du?

In der ersten Frage habe ich es kurz angedeutet: Entstanden ist der Blog aus der Idee heraus, eine Art Tagebuch über unsere Reisen und Ausflüge zu erstellen, das sich jeder aus unserer (großen) Familie und dem Freundeskreis anschauen kann. Wir sind unheimlich gern unterwegs und haben in den letzten Jahren viele Eindrücke gesammelt. Wir dachten uns, bevor wir irgendwann alles verwechseln, wäre es doch schon, die Eindrücke aufzuschreiben.

Unsere Heimat zieht jedes Jahr Millionen Besucher an: Wer Lust hat, die Havelregion mit Potsdam und Berlin näher kennenzulernen, findet in unseren Eindrücken vielleicht die eine oder andere Inspiration. Gleiches gilt für Berliner und Brandenburger, die Ideen für einen Tagesausflug suchen. Über einen Austausch freuen wir uns immer!

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

Ganz klar ist es der Artikel über den Lebensweg von Königin Luise von Preußen. Sie galt als Königin der Herzen, lange bevor Lady Di diesen Titel übernommen hat. Mit ihr hat sie leider den frühen Tod gemein: Nachdem Luise mit nur 34 Jahren starb, hat selbst ihre Überführung von Mecklenburg nach Berlin Spuren hinterlassen. Wir haben viele ihrer Lebensstationen besucht und zeichnen ihren Weg in dem Artikel nach.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Ich habe erst angefangen, da ist Aufgeben keine Option. Und mir macht es wirklich Spaß, an meinem Projekt zu arbeiten.

Kleinere Pausen gab es schon: Nicht immer lässt sich das Schreiben gut mit den anderen alltäglichen kleinen und großen Aufgaben vereinbaren. Aber ich glaube, das kennt jeder, der eines der vielen zeitintensiven Hobbys betreibt, die es neben dem Schreiben noch gibt.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Einfach loslegen, auch wenn es oft heißt, Social Media wäre das Maß aller Dinge und Bloggen wäre tot. Ich persönlich kann mit Instagram & Co nicht so sehr viel anfangen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die 20 und auch die 30 Lenze schon eine ganze Weile hinter mir gelassen habe.

Schreib für dich und entwickle eine Leidenschaft für ein Thema. Oder auch für mehrere: Das Bloggen ist schon mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Wenn du nicht mit dem Herzen dabei bist, wird es schwierig, dein Projekt längerfristig aufzubauen.

Du kannst einen Blog selbst hosten oder dich für eine kostenlose Plattform entscheiden. Ich habe mich für die erste Variante entschieden, weil ich mich auf diesem Weg sicherer fühle. Auch war mir klar, dass ich durch meine Fotos mit der Zeit größere Datenmengen produzieren werde. Ich möchte mich aufs Schreiben konzentrieren, alles andere soll nebenher laufen. Da hatte ich mit dem Hosting bei meinen kleinen Experimenten in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Die Kosten belaufen sich auf etwa 10 EUR im Monat, das ist für mich okay.

Wenn du dich für eine kostenlose Variante entscheidest, würde ich dir zu der Cloudversion von WordPress raten. Kleine Anbieter mit einem geringen Bekanntheitsgrad können schnell wieder verschwinden. Ich hätte Bedenken, dass meine Arbeit und meine Ideen plötzlich nicht mehr abrufbar sind. Wenn du deinen Blog auf WordPress.com veröffentlichst, besteht diese Gefahr nicht.

Kleiner Nachteil des kostenlosen WordPress-Hostings: Du hast keine eigene URL, sondern veröffentlichst unter blogname.wordpress.com. Wenn du mit deinem Blog Geld verdienen möchtest, ist eine eigene Domain empfehlenswert.

Zu guter Letzt: Dabeibleiben und vor allem am Anfang nicht aufgeben. Du musst nicht jeden Tag oder jede Woche einen Artikel veröffentlichen. Regelmäßig ist das Zauberwort. Was das bedeutet, definierst du allein für dich.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Es macht mir Spaß, ich möchte dabeibleiben. In meinem Kalender findet sich die lange Liste von Artikeln, dazu gibt es tausende Fotos. Es gilt, die passenden auszuwählen und in die Beiträge einzufügen. Meinem Ziel, einen Artikel pro Woche zu veröffentlichen, komme ich langsam näher.

Mit WordPress und meinem Hoster bin ich sehr zufrieden, da sind keine Änderungen geplant. Mit dem Design arbeite ich gern, es passt zu meiner Heimat, der Havel. Auf anderen Blogs gefällt mir die flexible Möglichkeit der Artikelpräsentation, die aber nur auf dem PC wirklich zu sehen ist. Doch meine Leserschaft findet überwiegend über das Smartphone zu mir.

Was mich stört: Diese Designs sehen irgendwie alle gleich aus. Bei Reiseblogs fällt das besonders aus. Vielleicht ändere ich am Theme noch einmal etwas: Im Moment ist es nicht ausgeschlossen, aber auch nicht fest geplant. Ausgang offen!


Es hat Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten. Es gibt ja schon eine längere Liste in der Parade: Nach absolvierter Feuertaufe freue ich mich jetzt aufs Lesen der vielen Antworten.


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