Radfahren im Winter: Tipps für Sicherheit, Wärme & schöne Touren

Radfahren im Winter: Tipps für Sicherheit, Wärme & schöne Touren

Radfahren im Winter – ist es möglich, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken und die Wetterapp Schneeflocken anzeigt? Ja, es ist möglich. Es sind besondere Touren, die in Erinnerung bleiben. Die verschneite Landschaft ist wunderschön, die Luft klar. Doch es ist wichtig, auf die Sicherheit zu achten. Das gilt nicht nur für verschneite Wintertage, die in unseren Breiten ehrlicherweise sehr selten sind. Wenn im Herbst die Blätter fallen, beginnt die Jahreszeit, in der viele ihr Rad in den Winterschlaf schicken. Gehörst du zu denen, die das Radfahren so sehr lieben, dass sie sich nicht vom Wetter abhängig machen möchten? Dann bekommst du in diesem Artikel Tipps für Kleidung, Sicherheit und gelungene Herbst- und Wintertouren.

Neues Palais im Park Sanssouci im Winter: In diesem Bereich ist das Radfahren nicht erlaubt. Schieben auch nicht. Doch ein Parkwächter ließ mich gewähren. Hatte er keine Lust oder verschlug es ihm die Sprache, weil ich mich mit meinem Rad über den Schnee quälte?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zwiebellook und winddichte Kleidung halten warm – Hände und Füße extra schützen.
  • Breitere Reifen und etwas weniger Luftdruck sorgen für mehr Grip auf winterlichen Wegen.
  • Gute Beleuchtung und Reflektoren sind Pflicht – Sichtbarkeit entscheidet im Winter.
  • Vorausschauend fahren: nicht ruckartig bremsen, Kurven ruhiger anfahren.
  • Kurze Touren wählen: klare Luft, leere Wege und ruhige Landschaft machen Winterfahrten besonders.

Radfahren im Winter – unbedingt ausprobieren

Fahrradfahren ist für mich Sport und Freizeitbeschäftigung gleichermaßen: Ich brauche die Bewegung an frischer Luft als Ausgleich zu meiner Arbeit am Computer. Wenn es ab November nass und kühler wird, verzichte ich nur ungern auf meine Touren. Sie werden kürzer, die Bekleidung, die ich benötige, ist dicker und ich reduziere die Geschwindigkeit: Zwischen Potsdam-Mittelmark und Berlin gibt es viele Fahrradwege, die von Bäumen gesäumt werden. Ab Ende Oktober fällt das Laub, es regnet und die Wege werden glatt und nass. Schnee haben wir hier auch, aber sehr selten. Aber mit der nötigen Vorsicht ist das Fahrradfahren an der kühlen klaren Luft ein Erlebnis, das du unbedingt ausprobieren musst.

Übergang vom Herbst zum Winter – bereite dich auf die Saison vor

Liebst du das Radeln im Sommer und hast dein Rad bislang im Herbst in den Keller verbracht? Jetzt möchtest du deine Saison ein bisschen verlängern und das Radfahren in der kalten Jahreszeit ausprobieren? Damit beginnst du im Herbst: Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und du kannst dich perfekt auf Touren im Winter einstimmen. Prüfe, ob dein Rad für den Einsatz auf nassem oder rutschigem Belag geeignet ist. Teste für dich selbst, welche Kleidung du tragen möchtest. Soll es die sportliche Thermojacke oder doch eher eine bequeme klassische Winterjacke sein?

Überprüfe deine Beleuchtung: Nach der Zeitumstellung Ende Oktober wird sie schon nach 16 Uhr benötigt. Handschuhe sind auch im Herbst eine gute Option. Insgesamt ist es wichtig, dass du mit dem Ende des Sommers und dem Wechsel der Witterung vorausschauender fährst. Die Erfahrungen, die du beim Radeln im Herbst sammelst, helfen dir, auf zwei Rädern gut und gesund durch den Winter zu kommen. Doch genieße jede Tour mit Vorsicht: Es gibt Tage, an denen das Radfahren nicht ratsam ist. Bei vereisten Wegen oder Regen auf gefrorenem Boden lassen selbst wir unsere Fahrräder im Schuppen stehen.

Fünf Tipps für sicheres Radfahren im Winter

Radtouren im Winter sind weder Hexerei noch Leichtsinn. Wichtig ist, dass du dich gut auf die Saison vorbereitest. Von der Technik über die Kleidung bis zum Energiehaushalt gibt es einiges zu beachten. Mein Mann und ich sind Freizeitradler mit schweren E-Bikes aus Holland. Wir fahren gemütliche Touren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h, die im Winter zwischen zehn und 20 Kilometer lang sind. Seit neun Jahren radeln wir das ganze Jahr über und sind unfallfrei durch die kalte Jahreszeit gekommen. Hier sind unsere Tipps und Erfahrungen.

Die passende Kleidung für deine Wintertour

Für die Gesundheit ist es wichtig, dass du beim Radfahren im Winter passende Kleidung trägst. Sie muss dich wärmen, aber dennoch ausreichend Bewegungsfreiheit bieten. Nach Möglichkeit solltest du nicht schwitzen. Das kann in Verbindung mit der kalten Luft Erkältungen begünstigen.

Beginnen wir auf der Haut: Eine wärmende Funktionsunterwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle ist empfehlenswert. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und bietet maximale Bewegungsfreiheit. Wenn du sportliche Fahrradkleidung tragen möchtest, achte auf Thermomaterialien, die winddicht sind. Wenn die Temperaturen unter einen Wert von fünf Grad Celsius sinken, reicht die Sportkleidung mitunter nicht mehr aus. Eine weitere Jacke und eine Kombination aus Unterhose und Sporthose helfen, die Bewegungsfähigkeit zu erhalten und nicht zu frieren.

Auch bei Temperaturen knapp über null Grad fahre ich gern eine Runde Rad und packe mich warm ein

Wir fahren Citybikes und tragen keine Sportkleidung. Ich setze auf Zwiebellock mit zwei Jacken, einer Leggings und einer weiten Jogginghose darüber. Dazu trage ich gefütterte Stiefel. Das Foto entstand auf einer Tour, bei der die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt lagen. Ich kann gut mit dem Eskimo-Look fahren und friere nicht. Probiere dich aus: Wichtig ist, dass du in deiner Bewegungsfreiheit nicht eingeengt bist und während der Tour nicht frierst. Der Zwiebellook hat den Vorteil, dass du ein Kleidungsstück ablegen kannst, falls du merkst, dass es dir zu warm ist.

Hände und Füße ausreichend schützen

Nichts ist unangenehmer, als wenn die Hände und die Füße während der Fahrt kalt sind und zu kribbeln beginnen. Beuge mit warmem Schuhwerk und dicken Socken vor. Trage Handschuhe, mit denen du ausreichend Grip an den Griffen hast. Wenn deine Hände sehr schnell kalt werden, helfen Überhandschuhe oder Modelle, die gewärmt werden können. Für E-Bikes gibt es beheizbare Lenkergriffe, die durch die Batterie gespeist werden.

Auf die Bewegungsfreiheit achten

Wichtig ist, dass deine Kleidung zum Fahrrad passt und dir ausreichend Bewegungsfreiheit bietet. Auf einem Sportrad könnte ich mit meinem Eskimo-Look vermutlich nicht fahren. Für ein großes Citybike ist sie perfekt.

Zusammenfassung:

  • Wärmende Funktionsunterwäsche
  • Handschuhe, gegebenenfalls mit Überhandschuhen. Alternativ: Beheizbare Handschuhe oder Lenkergriffe
  • Wärmendes Schuhwerk, an sehr kalten Tagen mit Überschuhen
  • Winddichte Jacke
  • Die Ohren mit einer Mütze schützen

Sicherheit: Beleuchtung, Reifen und Bremsen prüfen

In den Herbst- und Wintermonaten ist die Zeit des Tageslichts stark begrenzt. Am Morgen und am späten Nachmittag ist es dunkel. Somit ist es wichtig, dass du deine Beleuchtung kontrollierst. Das Licht vorn und hinten am Rad sollte funktionieren. An beiden Rädern müssen saubere Reflektoren das Licht der Straße abstrahlen. Idealerweise trägst du helle Kleidung oder eine reflektierende Weste.

Die Reifen sollten über ein ausreichendes Profil verfügen, um auf einem mit Schnee oder Eis bedeckten Radweg ausreichend Haftung zu garantieren. Idealweise entscheidest du dich für breitere Winterreifen: Es gibt sie für viele Fahrradmodelle. Ein tiefes Profil gibt besseren Halt auf der Straße. Senke den Luftdruck der Reifen im Herbst, um die Kontaktfläche zwischen dem Reifen und dem Belag zu vergrößern.

Passe deinen Fahrstil an

Die Bremsen sollten gut reagieren. Aber Achtung: Fahre immer vorausschauend und bedenke, dass du nicht zu abrupt abbremsen darfst. Das birgt auf nassem und glattem Untergrund Sturzgefahr. Reduziere deine allgemeine Geschwindigkeit und plane mehr Zeit für deine Touren ein. Das gilt vor allem dann, wenn du im Winter mit dem Rad zur Arbeit fährst und pünktlich sein musst.

Zusammenfassung:

  • Breite Reifen mit tiefem Profil
  • Luftdruck etwas senken
  • Funktionierende Beleuchtung mit Reflektoren an beiden Rädern
  • Vorausschauend fahren, nicht abrupt bremsen
  • Reflektierende Kleidung tragen

Technik und Pflege im Winter

Es ist empfehlenswert, die Technik deines Rades vor jeder Fahrt zu überprüfen. Abseits der Bremsen und der Beleuchtung ist es wichtig, dass die Bremszüge funktionieren und nicht eingefroren sind. Wenn es möglich ist, solltest du dein Rad bei Nichtgebrauch so abstellen, dass es nicht dem Frost ausgesetzt ist.

Sportliche Räder sollten im Winter Schutzbleche bekommen: Sie halten die Kleidung und die Technik des Rades sauber. Im Handel bekommst du Modelle zum Anstecken, die du im Frühjahr wieder entfernen kannst.

Es gibt im Fachhandel oder online spezielle Öle, mit denen du die Kette und die Baudenzüge schmieren kannst. Idealerweise behandelst du im Herbst die beweglichen Teile. Du kannst das selbst machen oder die Dienstleistung in einer Fahrradwerkstatt beauftragen

E-Bike-Akku im Winter: Verkürzte Reichweite

Der Akku des E-Bikes hat im Winter eine begrenzte Reichweite. Je niedriger die Temperaturen und je älter der Akku ist, desto stärker verkürzt sich die Strecke, die du mit Unterstützung fahren kannst.

Mein Akku ist sechs Jahre alt. Mit voller Unterstützung fahre ich im Sommer etwa 50 Kilometer. Im Winter sind es nur noch etwas mehr als 30, die der Akku ohne Nachladen schafft. Wenn du auf die Unterstützung angewiesen bist, ist es wichtig, dass du deine Touren entsprechend planst.

Zusammenfassung:

  • Fahrrad bei Nichtnutzung möglichst in frostfreier Umgebung abstellen
  • Wichtige bewegliche Teile vor der Wintersaison schmieren (lassen)
  • Beachte, dass der E-Bike-Akku im Winter in der Leistung nachlässt

Wärme von innen: Trinken, Snacks & Energiehaushalt

Auf längeren Touren ist es wichtig, dass du auf seinen Energiehaushalt achtest und dich mit dem versorgst, was dein Körper braucht, um gesund zu bleiben und die Herausforderung des Sports bei niedrigen Temperaturen zu überstehen.

Hier sind einige Tipps:

  • Heißen Tee mitnehmen. Ich habe einen Stanley-Cup in meinem Fahrradkorb befestigt und kann während der Fahrt immer wieder einen Schluck nehmen. Das wärmt schön von innen!
  • Kälte verbraucht Kalorien. Nüsse oder ein gesunder Energieriegel sind perfekte Snacks für Zwischendurch
  • Trinke auch dann einen Schluck Tee oder Wasser, wenn du keinen Durst hast
  • Gönne dir kurze Pausen zum Aufwärmen. Eine Tasse Kaffee oder Kakao im Backshop oder Fast Food Restaurant kostet wenig Zeit und bewirkt kleine Wunder
  • Die kühle Luft auf einer Bank genießen ist toll. Aber bitte nicht so lange! Wenn du frierst, wirst du nicht wieder warm (Ist mir schon passiert)

Warum der Energiehaushalt so wichtig ist

Im Winter verbrauchen wir deutlich mehr Energie. Unser Körper erzeugt Wärme. Wer wenig isst, unterzuckert schneller. Die Gefahr zu dehydrieren, ist ebenfalls größer. Deshalb ist warmer Tee ein unverzichtbarer Begleiter. Eine Alternative sind iostonische Getränke. Sie wärmen nicht, liefern aber die nötige Energie.

Radfahren im Winter – mit Genuss

Kommen wir zum fünften und schönsten Tipp: Es geht um den Genuss der winterlichen Touren. Das Radfahren im Winter ist besonders schön, wenn die Luft kalt und klar ist. Ein wenig Schnee ist kein Problem: Die Reifen bieten bei vorsichtiger Fahrt ausreichend Haftung. Vorsicht ist nur bei überfrierendem Regen geboten.

Du hast die Radwege an kalten Wintertagen oft ganz für dich allein. Niemand klingelt oder drängelt. Es gibt keine Spaziergänger, die gemütlich in einer größeren Gruppe nebeneinander laufen. Du musst dich nicht über Hundeleinen ärgern, die quer über den Radweg gespannt sind, und über Radler, die es besonders eilig haben und auf dich zu rasen, weil sie einen langsamen Radfahrer, der dir gerade entgegen kommt, überholen möchten.

Wenn du warme Kleidung wählst, Regentage aussparst und nur so weite Strecken fährst, dass du nicht zu frieren beginnst: Dann ist das Radfahren im Winter sogar gesund. Probiere es einfach aus! Mit einer umsichtigen Fahrweise und der richtigen Vorbereitung entdeckst du ein Hobby, das wirklich Spaß macht.

Tipps für die Tourenplanung

Wir haben das Glück, in einer Region mit vielen Radwegen zu leben. So können wir im Winter Touren planen, die abseits der Straßen liegen. Das ist unser erster Tipp: Meide Straßen ohne Radwege und konzentriere dich nach Möglichkeit auf Strecken, die für Autos nicht befahrbar sind. Die Straßenverhältnisse und die lange Dunkelphase bergen ein höheres Unfallrisiko.

Wie lang sollte eine Tour sein? Wir haben mit 15 bis 20 Kilometern sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Sommer fahren wir das Doppelte, somit sind wir ganz gut trainiert. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt etwa 20 Kilometer in der Stunde: Somit sind wir eine Stunde unterwegs, mit Pausen etwas länger. Es ist eine kleine Auszeit vom Alltag, die wir sehr genießen.

Unser dritter Tipp betrifft die Tageszeit: Nach Möglichkeit solltest du deine Radtour beenden, bevor es vollständig dunkel wird. Dies gilt vor allem Touren auf Radwegen, die abseits der Straßen liegen und bei Dunkelheit nicht perfekt ausgeleuchtet sind. Es ist schwierig, die Planung mit der Berufstätigkeit zu vereinbaren. Wer klassisch von sieben bis 16 Uhr arbeitet, geht im Dunklen zur Arbeit und kommt nach Sonnenuntergang nach Hause. Doch es gibt Wochenenden und freie Tage, die du nutzen kannst, um mit deinem Fahrrad eine schöne Wintertour zu fahren.

Im Winter mit dem Rad zur Arbeit fahren?

Du fährst mit dem Rad zur Arbeit und lässt es im Winter stehen, um das Auto oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen? Das ist nicht notwendig: Wenn du die tägliche Tour mit dem Rad gewohnt bist, kannst du das auch in der kalten Jahreszeit beibehalten. Es gibt nur einige Dinge zu beachten:

  • Nimm dir mehr Zeit für den Weg zur Arbeit
  • Beachte, dass Straßen und Wege am Morgen nicht immer gestreut sind
  • Bei Glatteis solltest du das Rad stehen lassen
  • Regen ist ebenfalls ein Ausschlusskriterium: Bei niedrigen Temperaturen frierst du schnell
  • Vielleicht ist die Kombination aus ÖPNV und Fahrrad eine gute Kombination?

Was du beachten solltest: Wir leben im Flachland und haben selten echte Wintertage. Die Fotos sind auf zwei Touren entstanden. Im Süden Deutschlands, in Regionen mit großen Höhenunterschieden und vielen Wintertagen, ist es sicher besser, das Rad für den Arbeitsweg nicht einzuplanen und die Touren noch stärker an die Witterung anzupassen.

Touren im Winter – mit Vorsicht entspannt genießen

Radtouren im Winter können bei entsprechender Vorsicht und Vorbereitung ein echter Genuss sein. Perfekte Bedingungen darfst du nicht erwarten. Aber wenn du einige Male bei klarer Luft auf leeren Radwegen unterwegs warst, dann weißt du die kleine Auszeit zu schätzen, die dir das Winterradfahren schenkt.

Mein Mann und ich sind täglich mit dem Rad unterwegs. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Straßen vereist sind oder es stark regnet. Es gibt Tage, an denen die Gesundheit nicht mitspielt oder an denen wir es nicht schaffen, weil wir etwas anderes geplant haben. Doch der Anbruch der kalten Jahreszeit ist für uns kein Grund, die Räder in den Schuppen zu verbannen.

Beginne mit kleinen Touren auf gut ausgebauten Radwegen, bei denen du eine Entfernung von fünf bis zehn Kilometern zurücklegst. Probiere dich aus, was die Kleidung und die Streckenlänge betrifft. Mit dem Herbst kannst du dich bei langsam sinkenden Temperaturen auf die Wintertouren einstimmen. Mit ein wenig Erfahrung weißt du, mit welcher Kleidung du dich wohl fühlst und welche Streckenlänge perfekt ist.

Genuss und Vorsicht schließen sich nicht aus

Es ist eine gute Idee, vor der Fahrt die Wetter-App zu checken. Überprüfe den Niederschlag und die Temperaturen in der Nacht. Liegen sie unter dem Gefrierpunkt? Hat es geschneit? Regnet es? Bodenfrost, Schnee und Glätte, aber auch feuchter Belag in Kombination mit Herbstlaub erfordern vorsichtiges Fahren. Dennoch kannst du die Tour in vollen Zügen genießen. Umsichtiges Fahren auf schönen Fahrradwegen garantiert eine besondere Art der Erholung und Entspannung, die du in sehr gut in deinen Alltag integrieren kannst.


Wenn du dein Fahrrad durch Sanssouci schiebst – in eigener Sache

Ich habe überlegt, ob ich das Foto als Titelbild wähle. Ich habe mit mit einem Fahrrad in einen Bereich begeben, in dem selbst das Mitführen von Rädern untersagt ist. Wer regelmäßig mit seinem Fahrrad im Park Sanssouci unterwegs ist oder die regionalen Zeitungen liest, weiß das. Spaziergänger sowieso.

Die Bänke im Rondell vor dem Neuen Palais gehören zu meinen Lieblingsplätzen. Im Sommer sitze ich dort gern: Die Sonne scheint, der Rundblick ist faszinierend, für mich ist es ein perfekter Platz zum Lesen. Mein Fahrrad nehme ich mit, weil es in diesem Bereich keine Möglichkeit gibt, es sicher anzuschließen. Und damit bin ich nicht allein.

Viele Radler fahren in diesem Bereich, einige schieben. Das Fahren ist untersagt und wird mit einem Bußgeld geahndet. Das Schieben ist auch untersagt, aber es darf kein Bußgeld erhoben werden. Der Grund ist einfach: Ein Gerichtsurteil hat uns Radlern das Recht zum Mitführen erteilt. Die Parkordnung wurde trotzdem nicht geändert, die Parkwächter verweisen bestenfalls freundlich auf die Vorschrift hin. Aber nicht immer.

Nicht jede Anordnung ergibt auch Sinn

Der offizielle Grund für das Schiebeverbot ist die Zerstörung der historischen Wege durch die Reifen der Fahrräder. Mein Fahrrad wiegt mit Akku 32 kg, es gehört eindeutig zu den schweren Modellen. Das durchschnittliche Gewicht eines Menschen beträgt statistisch 77,7 kg, es sind Männer und Frauen berücksichtigt. Die Begründung mit den zerstörerischen Fahrrädern erschließt sich mir nicht. Der Meinung waren die Richter offenbar auch.

An diesem Wintertag war es okay, dass ich mein Rad in der „verbotenen Zone“ abstellte. Ich begegnete einem Mitarbeiter der Security, er nahm weder von mir noch von meinem Fahrrad Notiz. Somit fiel die Entscheidung für das Foto als Titel. Ich betrachte es faktisch als genehmigt. Kritiker und Kenner der Parkordnung möchte ich auf den Artikel des Tagesspiegels verweisen, er stammt aus dem Jahre 2011. Weder das Gerichtsurteil noch diverse Petitionen wurden in den vergangenen zwölfeinhalb Jahren gehört. Das möchte ich kritisieren. Konstruktive Diskussionen zum Thema sind sehr willkommen.

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HB 2025-58

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