Ein Tag in Hamburg – von der Mö zur Hafencity

Ein Tag in Hamburg – von der Mö zur Hafencity

Elf Jahre waren wir nicht in Hamburg gewesen. Hatte sich viel verändert? Die schnelle Antwort auf diese Frage: Ja und Nein. Die HafenCity kannten wir noch nicht. Die Speicherstadt hat ein anderes Gesicht und die Elbphilharmonie ist endlich fertig. Der Weg von der Mö zum Rathaus war eindrucksvoll wie immer und im Alten Elbtunnel sind Autos verboten. Hier bekommst du unsere Eindrücke und Tipps für einen Tag in der Hansestadt.

Das Rathaus von Hamburg

Das Wichtigste in Kürze:

  • Du kannst die Innenstadt und den Hafen mit den Landungsbrücken an einem Tag entdecken
  • Nimm dir Zeit, um das Rathaus mit seinem opulenten Innenhof auf dich wirken zu lassen
  • Ein Bummel durch die verschiedenen Passagen zwischen Rathaus und Alster entführt dich in exklusive Shoppingwelten
  • Der Jungfernstieg direkt am Alsterufer ist das Herz des modernen Hamburg
  • An den Landungsbrücken gibt es viel zu entdecken, das maritime Flair ist einzigartig
  • Laufe durch den Alten Elbtunnel und schau dir Hamburgs Silhouette vom gegenüberliegenden Elbufer an
  • Vom Plaza der Elbphilharmonie hast du einen herrlichen Blick auf die Stadt und auf den Hafen
  • Speicherstadt und HafenCity verkörpern Tradition und Moderne der Hansestadt

Mit dem Deutschlandticket von Berlin nach Hamburg

Bislang sind wir immer mit dem Auto nach Hamburg gefahren. Doch jetzt wollten wir es wissen: Wie funktioniert die Verbindung mit dem Regio zwischen den Hauptbahnhöfen von Berlin und Hamburg? Sie hat funktioniert, wir waren fünf Stunden unterwegs. Für die Rückfahrt haben wir uns eine Fahrt im ICE gegönnt: Rechtzeitig gebucht, zahlten wir nur 14,95 EUR pro Person.

Auf dem Weg nach Hamburg irgendwo im nirgendwo: Der Bahnhof Schwerin.Süd

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit dem Regio von Berlin nach Hamburg zu kommen. Wir haben uns für die Route über Schwerin entschieden. Alternativ hätte es auch über Brandenburg, Rathenow, Stendal und Uelzen funktioniert. Doch die kurzen Umstiegzeiten und die Tatsache, dass die Züge teilweise nur im Zwei-Stunden-Takt fuhren, hielten uns von der Option ab, obwohl sie etwas schneller gegangen wäre. So mussten wir nur in Schwerin umsteigen. Am frühen Morgen saßen wir auf einem winzigen Bahnhof mitten im Nirgendwo. Aber der Regio fuhr dort vorbei und brachte uns pünktlich zum Hamburger Hauptbahnhof.

Die Halle des Hamburger Hauptbahnhofs. Auf beiden Seiten kannst du essen und shoppen

Vom Hamburger Hauptbahnhof in die Altstadt

Der Hamburger Hauptbahnhof ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der Hansestadt. Nach der langen Zugfahrt freuten wir uns auf den Spaziergang durch die Mönckebergstraße über den Jungfernstieg zum Röderndamm. Von dort aus planten wir die Fahrt mit der S-Bahn zu den Landungsbrücken. Aber erst einmal wollten wir das Hamburger Flair genießen. Schnell stellten wir fest: Zwischen Mö und Alster hat sich nicht viel verändert.

Mönckebergstraße – Blick auf die Petrikirche und das Rathaus

Die Mönckebergstraße wurde nach einem der Ersten Bürgermeister benannt: Johann Georg Mönckeberg lebte von 1839 bis 1908. Er war mehr als 30 Jahre Mitglied des Senats. Dieser beschloss im Jahre 2022, die Straße um ein Gedenken an Mönckebergs Schwiegertochter Vilma Mönckeberg-Kolmar zu erweitern. Sie war eine anerkannte Literaturwissenschaftlerin und Sprachpädagogin.

Hammaburg-Platz (ehemals Domplatz): Hamburgs Ursprung

Die Mönckebergstraße ist bekannt für ihre enge Bebauung mit Bürgerhäusern, für ihre zahlreichen Geschäfte und für die älteste Kirche Hamburgs: Die Petrikirche grenzt an die Straße, hat aber eine andere Adresse. Dahinter befindet sich der Hammaburg-Platz. Auf diesem wurde im 8. Jahrhundert die Hammaburg errichtet. Sie gab der Hansestadt ihren Namen und gilt als ältester Punkt der Stadt. Der Senat hat den Platz im Februar 2024 neu benannt. Vorher hieß er Domplatz, unter diesem Namen ist er wohl bekannter.

Domplatz von Südwesten fotografiert. Im Hintergrund siehst du das Helmut-Schmidt-Haus. Er war nach dem Ende seiner politischen Karriere Herausgeber der ZEIT. Quelle: Wikipedia Commons. Fotograf: Uwe Rohwedder

Der Dom fehlt auf dem Domplatz: Er wurde im 19. Jahrhundert abgerissen. Hamburg war seit der Reformation evangelisch-lutheranisch, der Dom war funktionslos geworden. Ein Nachfolgebau, das Johanneum, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Lange befand sich auf dem Areal ein Parkplatz. Seit 2008 ist der Platz begrünt. Du siehst Sitzgelegenheiten aus Acryl und kannst am ältesten und ursprünglichsten Punkt Hamburgs verweilen. Die quadratischen Felder sollen die Säulen des ehemaligen Doms darstellen. Auf dem Foto siehst du rechts im Vordergrund eine kleine Anhöhe. Diese symbolisiert den Wall der Hammaburg, den ältesten Punkt der Hansestadt.

Im Jahre 834 berichten Schrifterzeugnisse erstmals von der Hammaburg. Dabei handelt es sich um einen Wall mit eingeschlossenen Häusern, in denen etwa 200 Menschen lebten. Es handelte sich um einen Adelssitz der Sachsen. Die Hammaburg wurde mehrfach zerstört, unter anderem von den Wikingern. Im 13. Jahrhundert wurde in unmittelbarer Nähe die Petrikirche errichtet. Sie ist bis heute die älteste Kirche Hamburgs

Der Ursprung Hamburgs
Blick auf den Turm der Petrikirche, der ältesten Kirche Hamburgs

Abstecher zum Kontorhausviertel

Wenn du den Domplatz in Richtung Burchardplatz verlässt, kommst du in das Kontorhausviertel. Es wurde in den 1920er-Jahren errichtet und zeigt Bürobauten in außergewöhnlicher Architektur. Am Eindrucksvollsten ist das Chile-Haus, das zwischen 1922 und 1924 errichtet wurde. Das gesamte Viertel wurde im Jahre 2015 in die Liste des UNESO-Weltkulturerbes aufgenommen. Kannst du dich für Architektur begeistern? Dann solltest du einen Abstecher in das Viertel unbedingt einplanen.

Das Chilehaus im Kontorhausviertel in Hamburg gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Quelle: Wikipedia Commons. Fotograf: S. Kopp

Vom Chilehaus läufst du durch die Kleine Reichenstraße zum Fischmarkt. Dort kannst du dir mit dem Afrikahaus und dem Zürichhaus weitere Bauten des Kontorhausviertels anschauen. Beide Gebäude liegen in der Straße Am Fischmarkt, nicht zu verwechseln mit dem Markt am Hafen.

Gehe dann über die Börsenstraße zurück zum Rathaus und der Neuen Börse: Beides bildet ein Ensemble, das das Zentrum der Stadt markiert und eines der Hamburger Wahrzeichen ist.

Das Rathaus von Hamburg und die Hamburger Börse

Du erreichst das Rathaus und die Hamburger Börse alternativ direkt von der Mönckebergstraße aus: Sie mündet in den Rathausplatz. Von dort aus hast du einen Blick auf das prächtige Rathaus. Kommst du aus der Richtung des Kontorhausviertels, fällt dein Blick zunächst auf die Hamburger Börse.

Das Rathaus bildet mit der Hamburger Börse ein Gebäudeensemble. Der Turm des Rathauses ist in der Bildmitte zu sehen. Beide Gebäude umschließen einen Ehrenhof

Die Hamburger Börse gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Sie gilt als älteste Börse in Deutschland. Heute sind unter dem Dach des Gebäudes vier einzelne Börsen vereint. Das Gebäude, das du heute siehst, wurde in den Jahren 1839 und 1840 erbaut. Beim Großen Brand im Jahre 1842 blieb die Börse als einziges Gebäude unversehrt.

Der Ehrenhof zwischen Börse und Rathaus

Wenn du entlang der Börse zum Rathausplatz läufst, kommst du zum Ehrenhof. Dieser wird vom Rathaus und der Börse umschlossen. Erreichbar ist er durch zwei offene Durchgänge innerhalb der Seitenflügel des Rathauses (vom Alten Wall oder der Johannisstraße) oder durch den Haupteingang, der sich am Rathausplatz befindet. Für den Ehrenhof solltest du dir ein wenig Zeit nehmen: Die Rückseite des Rathauses ist im Stil der Renaissance gestaltet. Du siehst zahlreiche Figuren: Es handelt sich unter anderem um Bischöfe, die Hamburg in der Zeit der Hanse geleitet haben. Auch die Wappen befreundeter Städte entdeckst du. Möchtest du mehr erfahren, kannst du an einer Führung teilnehmen. An unserem Besuchstag wurden leider keine Führungen angeboten.

Fassade des Rathauses in Hamburg, vom Ehrenhof aus gesehen

In der Mitte des Ehrenhofs steht der Hygieia-Brunnen. Hygieia ist eine griechische Göttin, die für Reinheit und Gesundheit steht. Der Brunnen wurde im Jahre 1892 aufgestellt und erinnerte an die Cholera-Epidemie.

Hygieia-Brunnen im Ehrenhof des Rathauses von Hamburg

Rathausplatz und Alsterarkaden

Charakteristisch für das Rathaus ist die Fassade mit ihrem mittigen Turm: Sie hat eine Länge von 111 Metern. Der Turm ist 112 Meter hoch und kopiert somit die Länge des Rathauses. Die Fassade ist mit Elementen aus der Renaissance reicht verziert.

Die reich verzierte Fassade des Hamburger Rathauses mit ihrem Mittelturm ist eines der Wahrzeichen von Hamburg

Den schönsten Blick auf das Rathaus hast du, wenn du tagsüber durch den Eingangsbereich des Rathauses auf den Rathausplatz trittst. Nach dem Ende der Öffnungszeit benutzt du einen der Seitenausgänge und läufst um das Rathaus herum. Lasse die Fassade auf dich wirken. Leider wirkt der Rathausplatz etwas spartanisch: Es fehlen Bänke oder ein Brunnen zum Entspannen. Dennoch wird der Platz auch bei dir einen besonderen Eindruck hinterlassen.

Am Rande des Rathausplatzes sieht du ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Es steht direkt an der Kleinen Alster, an die sich das Alsterfleet anschließt. Hinter der Brücke gibt es eine Schleuse. Du kannst auf einer Treppe verweilen und hast einen schönen Blick auf die Alsterarkaden. Diese beherbergen exklusive Geschäfte, am Abend sind sie schön beleuchtet. Die Alterarkaden entstanden gemeinsam mit dem neuen Rathaus nach dem Großen Brand aus dem Jahre 1842.

Blick über die Kleine Alster auf die Alsterarkaden
Die Rathausschleuse verbindet die Kleine Alster mit dem Alsterfleet

Die Hamburger Alster und der Jungfernstieg

Vom Rathausplatz zur Alster läufst du nur wenige Minuten. Hier bist du mittendrin, in Hamburgs Zentrum. Du siehst die wundervollen Bürgerhäuser, die den Rand der Alster säumen, darunter Hotels und über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kaufhäuser wie das Alsterhaus. Gemeinsam mit dem KaDeWe in Berlin und dem Oberpollinger in München steht es für einen gehobenem Standard. Auch wenn du nichts kaufen möchtest: Einmal solltest du durch das Alsterhaus bummeln.

Der Hamburger Brand, auch Großer Brand genannt, brach am 5. Mai 1842 in der Deichstraße in einem Speicher aus. Er breitete sich in den nächsten drei Tagen in der gesamten Altstadt aus und wurde dann auf natürlichem Wege durch die Uferkante der Binnenalster gestoppt. Der Wind hatte gedreht. Die Brandbekämpfer waren machtlos. Der Brand zerstörte die gesamte Altstadt: das Rathaus wurde gesprengt, die Petrikirche und die Nikolaikirche fielen den Flammen zum Opfer. Die ein Jahr zuvor eingeweihte Neue Börse blieb als einziges Gebäude im Umkreis vom Brand verschont. Die komplette Zerstörung der Altstadt war Anlass für einen modernen Wiederaufbau, der Hamburg sein heutiges Gesicht gab

Der Hamburger Brand vom 5. bis 8. Mai 1842
Eine Rundfahrt auf der Alster wird das ganze Jahr über angeboten. Links im Bild siehst du den berühmten Alsterpavillon. Einst war es ein beliebtes Café, heute beherbergt das traditionelle Gebäude ein Restaurant

Wenn du magst, kannst du die Binnenalster bei einem Spaziergang umrunden. Besonders schön ist der Blick über die beleuchteten Häuser am Abend.

Blick von der Lombardsbrücke über die Binnenalster. Rechts neben dem Alsterhaus siehst du den Alsterpavillon

Mahnmal St. Nikolai – eine Stätte für den Frieden

Das Mahnmal St. Nikolai besteht aus dem Turm und den Überresten des Kirchenschiffs, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der Besuch hat uns so beeindruckt, dass ich der Kirche einen eigenen Beitrag gewidmet habe.

Blick auf den Turm der Nikolaikirche

Landungsbrücken und Hamburger Hafen

Wir haben das Mahnmal durch den Ausgang am Turm und den Hopfenmarkt verlassen und sind zur U-Bahn-Haltestelle Rödingsmarkt gelaufen. Dort fährt die U-Bahn als Hochbahn direkt am Hafen entlang. Wenn du dir einen Platz auf der linken Seite suchst – in Fahrtrichtung gesehen – hast du einen herrlichen Ausblick auf den Hafen mit den Landungsbrücken, der Elbphilharmonie, den Museumsschiffen und dem neuen Stadtteil: Der HafenCity. Dieser Bereich war das primäre Ziel, an unserem Hamburg-Tag

Blick auf die U-Bahn-Haltestelle Rödingsmarkt. Im Hintergrund siehst du den Turm des Michel, des Hamburger Wahrzeichens. Wenn du zu den Landungsbrücken fahren möchtest, legst du drei Stationen in Richtung Schlump zurück und genießt einen tollen Ausblick auf den Hafen
Blick auf das Museumsschiff Rickmer Rickmers, aus dem Fenster der Hochbahn fotografiert

An der Haltestelle Landungsbrücken steigst du aus. Wir hatten uns für eine Fährfahrt entschieden. Mit dem Deutschlandticket ist die Fahrt nach Finkenwerder und zurück kostenlos. Die Fähre legt an Brücke 3 ab. Sie fährt tagsüber etwa alle zehn Minuten. Es gibt Plätze auf dem oberen Deck mit einer tollen Aussicht. Das kennen wir von unserer Wannsee-Fähre nicht: Um sie für Gäste der Stadt nicht allzu attraktiv zu machen, ist die Wannseefähre geschlossen, es gibt keine Sitzplätze auf dem Deck. Umso mehr waren wir überrascht.

Die Fähre 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder (und zurück) hat einen offenen Bereich

Hafenrundfahrt mit der Fähre

Die Fähre der HADAG Linie 62 bietet ein ähnliches Flair wie eine Hafenrundfahrt. Sie fährt nicht in den Hafen hinein und der Kapitän begleitet die Fahrt nicht mit einem Kommentar. Dafür sparst du aber bis zu 42 EUR pro erwachsener Person: Wir waren schon erschrocken, wie stark die Preise gestiegen sind. Das günstigste Angebot lag bei 22 EUR. Nun war es Februar, vielleicht ist es im Sommer bei höherer Auslastung etwas günstiger. Vor elf Jahren haben wir 15 EUR pro Person für eine einstündige Fahrt bezahlt. Da wir diese Hafenrundfahrten schön häufig erlebt hatten, wollten wir die Fahrt mit Fähre 62 ausprobieren.

Blick von der Fähre auf die Landungsbrücken

Die Fähre fährt zunächst flussabwärts. Sie es gibt insgesamt sechs Haltestellen: Sie fährt an den Landungsbrücken los und endet in Finkenwerder. Du musst dort nicht aussteigen, sondern kannst auf deinem Platz bleiben und direkt wieder zurückfahren. So genießt du Hamburg vom Wasser aus in einer Fahrzeit von einer Stunde.


Die Haltestellen der HADAG-Fähre 62

Brücke 3, Landungsbrücken

HADAG Linie 62: Landungsbrücken
Die HADAG Linie 62 legt von Brücke 3 der Landungsbrücken ab. Sie fährt jede Viertelstunde

Hamburg Altona/Fischmarkt

Die erste Station führt dich zum Hamburger Fischmarkt. Er hat jeden Sonntag von 5 bis 9.30 Uhr geöffnet. Der Fischmarkt liegt im Stadtteil Altona

Dockland/Fischereihafen

Dockland sieht aus wie ein Kreuzfahrtschiff. Es ist aber ein modernes Bürogebäude. An dieser Anlegestelle befindet sich der Fischereihafen

Neumühlen/Övelgönne

Im Museumshafen Övelgönne bewunderst du historische Schiffe. Im Sommer gelangst du zum Elbestrand. Dort ziehen Kreuzfahrtriesen und Containerschiffe vorbei. Baden soll möglich sein. Wir haben es noch nicht ausprobiert

Bubendey-Ufer

Lotsenhaus am Bubendey Ufer in Hamburg
Das alte Lotsenhaus am Bubendey-Ufer. Die Anlegestelle bietet keine Sehenswürdigkeiten, dafür aber Ruhe und schöne hafennahe Plätze für ein Picknick. Du kannst durch den Lotsenpark und die Pappelallee bummeln und mitten im Hafen unberührte Natur genießen

Finkenwerder

Im Köhlfleet befindet sich die Anlegestelle Finkenwerder. Die Fähre kehrt nach ihrem Halt ohne eine Pause um. Du kannst sitzenbleiben, wenn du nur die Tour genießen wolltest. In den Sommermonaten kannst du Zeit im Schwimmbad verbringen und mit Blick auf den Hafen deine Bahnen ziehen

Der Alte Elbtunnel

Der St.Pauli Elbtunnel verbindet die Landungsbrücken im Stadtteil St. Pauli mit dem gegenüberliegenden Steinwerder. Er wurde im Jahre 1911 eingeweiht. Heute wird er gern Alter Elbtunnel genannt, um ihn von dem gleichnamigen Tunnel der Autobahn A7 abzugrenzen. Das Bauwerk ist eines der Hamburger Wahrzeichen. Es steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wird derzeit umfassend restauriert.

Alter Elbtunnel. Er besteht aus zwei Röhren, die jeweils 426,5 Meter lang sind

Ursprünglich war der Tunnel für Pferdefuhrwerke konzipiert. Es gibt für beide Tunnel jeweils zwei Fahrstühle. Diese sind sehr hoch: Die Kutschen sollten mit Dachgepäck und montierter Peitsche in den Fahrstuhl passen. Jede Röhre hat zweimal drei Aufzüge. Diese wurden bis zum Jahre 2019 von Pkw’s genutzt.

Die Weströhre ist derzeit wegen Restaurierungsarbeiten gesperrt. Die Oströhre darf von Fußgängern und Radfahrern passiert werden. Das Befahren der Röhre mit Autos ist nicht gestattet. Laut Auskunft eines Mitarbeiters ist eine erneute Freigabe des Tunnels für Pkw’s nach dem Ende der Restaurierungsarbeiten im Jahre 2025 nicht mehr geplant. Es handelt sich allerdings um eine Entscheidung des Hamburger Senats, die sich in der Zukunft ändern könnte.

Aussage eines Servicemitarbeiters im Februar 2024
Blick auf die Aufzüge auf der Seite von Steinwerder

Du kannst entscheiden, ob du den Personenaufzug oder die großen Lastenaufzüge nutzen möchtest. Dies ist natürlich ein wenig spektakulärer. Die Lastenaufzüge gehen in Betrieb, wenn Radfahrer eine Überfahrt wünschen. Mitunter musst du dich ein wenig gedulden. Alternativ erreichst du die Tunnelröhren über 132 Stufen.

Alter Elbtunnel: Treppen
Die Tunnelröhren können über Stufen erreicht werden

Der Weg durch die Tunnelröhren

Knapp einen halben Kilometer läufst du durch die Tunnelröhren, umgeben von hellen Kacheln und einem diffusen Licht. Es ist schon ein Erlebnis, auch wenn du bedenkst, dass über die dir Containerschiffe in den Hafen fahren. Die Wände des Elbtunnels sind mit Plastiken geschmückt und geben Informationen zum Wasserstand der Elbe.

Auf der anderen Tunnelseite kannst du wieder entscheiden, ob du den Lastenaufzug, den Personenaufzug oder die Treppen nutzt.

Blick von Steinwerder auf Hamburg

Du befindest dich nun auf der gegenüberliegenden Hafenseite in Steinwerder. Wenn du einige Meter zum Elbufer läufst, hast du einen schönen Ausblick auf die Landungsbrücken, die Elbphilharmonie und auf die Kirchtürme von Hamburg.

In Steinwerder befinden sich die Musicaltheater, diese erreichst du kostenlos mit einer Fähre, wenn du eine Eintrittskarte hast. Ansonsten befindest du dich auf dem Gelände des Hamburger Hafens. Sehenswürdigkeiten gibt es nicht zu entdecken.

Blick in einen der Lastenaufzüge des Alten Elbtunnels

Wir sind durch die Tunnelröhre wieder zurückgelaufen. Unser nächstes Ziel war die Elbphilharmonie. Bei unserem letzten Besuch befand sie sich noch im Bau. Wir wollten uns das Plaza anschauen und noch einmal die Aussicht auf Hamburg und auf den Hafen genießen.

Elbphilharmonie – ein Rundgang über das Plaza

Die Elbphilharmonie hat in den Jahren ihrer Errichtung viele Schlagzeilen gemacht. Sie war zu teuer, sie galt als überflüssig und die Bauzeit zog sich viel zu lange hin. Im Jahre 2016 wurde sie eröffnet: Seitdem sind die Tickets sofort vergriffen und die Hamburger lieben ihre Elphi.

Blick auf die Elbphilharmonie in Hamburg

Das 110 Meter hohe Gebäude besteht aus dem Sockel eines ehemaligen Speichergebäudes (Kaiserspeicher A) und einer modernen Glasfassade, die auf den Sockel aufgesetzt wurde. Zwischen beiden Gebäuden befindet sich eine rundum laufende Aussichtsplattform: Das Plaza.

Blick vom Innenraum durch die Glasfassade zum Plaza

Du kannst die Tickets für das Plaza vorab für einen Betrag von drei Euro pro Person buchen. Alternativ stellst du dich direkt an der Kasse an. Dann ist der Besuch der Aussichtsplattform kostenlos. In den Sommermonaten ist das Interesse an einem Besuch sehr groß: Es empfiehlt sich die Vorabbuchung eines Plaza-Tickets. Du erhältst im Rahmen deines Zeitfensters sofortigen Eintritt und kannst dich auf der Plattform so lange aufhalten wie du möchtest.

Die Rolltreppe der Elbphilharmonie ist Teil der architektonischen Gestaltung

Eindrucksvoller Blick über die Speicherstadt und den Hafen

Die Aussichtsplattform erreichst du über eine futuristisch anmutende Rolltreppe. Sie ist Teil der Architektur des Gebäudes und wurde in die optische Gestaltung eingepasst. Im Plaza findest du neben der umlaufenden Aussichtsplattform ein Café und einen Shop.

Blick auf Hamburgs Kirchtürme. Du kannst einmal um die Glasfassade herum laufen

Der Blick auf den Hafen und die Speicherstadt ist wirklich grandios. Wenn der Himmel nicht so wolkenverhangen ist, entstehen einzigartige Erinnerungsfotos von Hamburg. Am Rande der umlaufenden Terrassen sind Stufen, auf denen du verweilen kannst. Und es gibt mehrere Aussichtspunkte für Selfies oder Gruppenfotos.

Du kannst im Plaza einen Kaffee trinken oder ein Stück Kuchen essen. Die Konzertsäle siehst du nicht, wenn du dich in diesem Bereich der Elbphilharmonie aufhältst. Wir sind nach dem Ende unseres Rundgangs in die HafenCity gelaufen. Sie beginnt direkt hinter der Philharmonie. Die Speicherstadt ist integriert. Es war später Nachmittag und der letzte Punkt unseres Tagesausflugs. Eine Anmerkung: Zeitlich hat es sehr gut gepasst. Wir haben nur wenige Pausen gemacht, sondern alle Aktivitäten nacheinander angesteuert.

HafenCity und Speicherstadt: Tradition und Moderne

Die HafenCity liegt der Elbphilhamonie quasi zu Füßen. Bei unserem letzten Besuch vor elf Jahren gab es die Pläne und einige Kräne standen dort. Damals konnten wir mit dem Projekt nicht viel anfangen. Heute ist ein Teil fertiggestellt. Du bekommst einen Eindruck von dem neuen Stadtteil, den die Entwickler der Elbe abgerungen haben. Es handelt sich um das größte Bauprojekt dieser Art in Europa. Es ist eindrucksvoll, aber nur dann, wenn du moderne Architektur magst.

Die HafenCity soll zu Beginn der 2030er-Jahre fertiggestellt sein. 14.000 Menschen wohnen dann dort. Für bis zu 45.000 Menschen soll es in den Bereichen Hotel, Gaststätten und Dienstleistungen Arbeit geben. Hinzu kommen Büros in bester Lage und Hochschulstandorte. Da die HafenCity auch ein Magnet für Besucher der Hansestadt ist, können sich in dem Stadtteil nach der Fertigstellung bis zu 120.000 Menschen aufhalten

https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-HafenCity
Ein Modell der HafenCity aus dem Jahre 2010. Vorn im Bild siehst du die Elbphilharmonie, links die alte Speicherstadt. Der Bereich hinter der Elbphilharmonie ist fertig, auch die Häuser rechts am Wasser sind bereits bezogen. Da sich die Speicherstadt direkt anschließt, wachsen Tradition und Moderne in Hamburg zusammen. Quelle: Wikipedia Commons

Wir sind durch den fertigen Teil der HafenCity gelaufen und bekamen einen Eindruck von dem Stadtteil, wie er sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die Verbindung zwischen der Speicherstadt und der neuen Architektur der Hafen City hat uns beeindruckt. Das Flair des neuen Stadtteils ebenfalls. Es ist ein anderes Hamburg, das du dort an der Elbe erlebst.

Verbindung zwischen moderner und traditioneller Architektur

Bei uns ist es bei einem Spaziergang geblieben. Im Sommer kannst du in den Cafés und Restaurants sitzen und eine ganz besondere Zeit genießen. Die HafenCity wird weiter wachsen: Bei unserem nächsten Besuch schauen wir, was sich verändert hat.

Die Brücke über den Sanktannen-Fleet verbindet die Speicherstadt mit der HafenCity

Speicherstadt – Museen, Restaurants und das historische Flair

Die Gebäude der Speicherstadt stammen aus dem 19. Jahrhundert. Sie dienten als Lagerflächen für Waren aller Art. Heute werden sie nicht mehr benötigt, weil die moderne Containerschifffahrt eine andere Logistik hat. Die Zwischenlagerung der Waren entfällt.

Sanktannen-Fleet: Die Lagerflächen der Speicherstadt werden nicht mehr gebraucht. Heute sind in den Gebäuden Museen, Restaurants und Büros untergebracht

Die Speicherstadt steht unter Denkmalschutz und wurde in die Liste des UNESO-Weltkulturerbes aufgenommen. Schilder, die auf Restaurants und Büros hinweisen, nutzen immer noch die alten Bezeichnungen: Die Häuser waren Docks, die Stockwerke Böden.

Docks und Böden, anstelle von Hausnummern und Stockwerken

Du kannst die Speicherstadt nicht nur zu Fuß erkunden: Es gibt Hafenrundfahrten in kleinen Barkassen, die durch in die Fleets der Speicherstadt fahren.

Zurück zum Hauptbahnhof

Wir sind von der HafenCity zurück an die Alster gelaufen und haben dort eine Kleinigkeit gegessen. Unser ICE startete pünktlich Richtung Berlin. die Rückfahrt hatten wir Tickets im ICE gebucht. Es war ein eindrucksvoller Tag. Wir warten nicht noch einmal elf Jahre, bis wir wiederkommen.

Mönckebergstraße mit der Abzweigung zur Spitalerstraße. Auch nach Geschäftsschluss hat die Stadt ein besonderes Flair

Fünf Tipps – das hat uns in Hamburg am besten gefallen

  • Fahre mit der Fähre HADAG 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder und zurück
  • Besuche das Plaza der Elbphilharmonie mit der eindrucksvollen Architektur und dem Blick über Hamburg
  • Plane einen Spaziergang von der HafenCity zur Speicherstadt: Der Kontrast ist sehenswert
  • Laufe einmal durch den Alten Elbtunnel
  • Schau dir das Rathaus mit dem barocken Innenhof an

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