Erfurt am Abend – vom Dom zur Krämerbrücke

Erfurt am Abend – vom Dom zur Krämerbrücke

Aus einem geplanten Fotostopp in Erfurt wurde ein ausgedehnter Abendspaziergang. Die Faszination dieser Stadt hat uns wahrlich für sich eingenommen. Wir kamen aus Gera und wollten uns die Domtreppe und die Krämerbrücke anschauen. Vielleicht etwas essen gehen, bevor wir nach Hause fahren. Doch dazu kam es nicht: Es war nach 23 Uhr, als wir das Auto aus dem Parkhaus fuhren. Die Restaurants hatten geschlossen. Und wir nahmen so vielseitige Eindrücke mit, dass auch für Erfurt gilt: Wir müssen wiederkommen!

Die Krämerbrücke wird von Fachwerkhäusern gesäumt


Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Marktplatz mit dem Dom und der berühmten Treppe ist ein schöner Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt. Am Rande befindet sich eine Tiefgarage, kurze Wege sind garantiert
  • Direkt neben dem Markt steigst du zur Zitadelle auf. Das Areal ist groß, plane ein bisschen Zeit für die Besichtigung ein
  • Die Krämerbrücke mit ihren Fachwerkhäusern ist sicher nicht nur für Mittelalterfans faszinierend. Am Abend war dort viel los, die Atmosphäre hat uns überrascht
  • Laufe durch die Waagegasse, eine der ältesten Straßen von Erfurt. Hier kannst du das Leben im ausgehenden Mittelalter förmlich spüren
  • In der Altstadt gibt es urige Geschäfte und zahlreiche Restaurants. Die Tische waren auch zu fortgeschrittener Stunde voll besetzt, für die Geschäfte blieb uns nur ein Schaufensterbummel. Fern der typischen Ketten, die du in größeren Städten findest, gibt es in Erfurt kleine Raritäten zu entdecken
  • Erfurt liegt an der Autobahn A4. Von Berlin fährst du knapp drei Stunden. Für uns ist das die Obergrenze für einen Tagestrip. Wir sind an einigen Pensionen und Hotels vorbeigelaufen und haben überlegt, eine Nacht zu bleiben. Es ist empfehlenswert, weil es so viel zu entdecken gibt

Die Domtreppe – Treffpunkt und Theaterkulisse

Die Domtreppe führt über 70 Stufen hinauf zum Wahrzeichen der Stadt. Sie war unser erstes Ziel, nachdem wir das Parkhaus verlassen und den Markt überquert hatten. Leider waren wir zu spät: Neben der Treppe gibt es einen Imbiss. Thüringer Rostbratwurst, die Spezialität der Region! Doch er hatte geschlossen. Der Zugang zum Dom war ebenfalls versperrt: In Erfurt schließen die Tore um 18 Uhr. Die Stufen erklommen wir dennoch, wir wollten den Blick über den Markt genießen.

Blick von den obersten Stufen der Domtreppe auf den Marktplatz mit den schön sanierten Häusern. Sie haben uns mit ihren schmalen Giebeln an den Stil der Hanse in Amsterdam erinnert

Die Domtreppe ist am Abend ein beliebter Treffpunkt. Es hat wirklich was, auf den Stufen zu sitzen und über die Stadt zu schauen. Unser Abend war recht kühl, wir haben dort nicht allzulange gesessen. Doch den intensiven Eindruck von der besonderen Kulisse konnten wir mitnehmen.

Die Domtreppe befindet sich direkt am Marktplatz. Links der Dom, rechts die Türme der Severikirche

Im Sommer wird auf der Treppe Theater gespielt

In den Sommermonaten verwandelt sich die Treppe in eine Theaterkulisse. Die Stücke werden in Bezug auf die Requisiten extra auf diese besondere Location angepasst. Die Zuschauer sitzen auf dem Markt. Wir haben Bilder von einer solchen Aufführung gesehen und möchten sie gern einmal erleben. Sie ist mittlerweile eine Tradition, in der thüringischen Landeshauptstadt.

Zwei Kirchen auf der Dominsel

Seit dem Jahre 742 steht auf der Dominsel eine Kirche. Der Hohe Dom St. Marien wurde an der Stelle errichtet, weil Erfurt im Mittelalter für eine kurze Zeit zum Bistum ausgerufen war. Es wurde wieder aufgegeben und erst im Jahre 1994 neu eingeweiht. Die Severikirche ist vermutlich noch älter. Es handelt sich um eine Pfarrkirche römisch-katholischen Glaubens. Der Dom und die Severikirche sind durch die Domtreppe optisch miteinander verbunden. Heute gelten sie gemeinsam als Wahrzeichen von Erfurt. Beide Gotteshäuser können besichtigt werden. Wir konnten bislang nur von außen auf die imposanten Gebäude schauen. Sie werden mit dem Einbruch der Dunkelheit beleuchtet und strahlen hoch über der Stadt. Wenn du von der Zitadelle rüberschaust, ist der Blick besonders eindrucksvoll.

Vorn die Severikirche, hinten der Blick auf das Dach und die Türme des Doms. Das Bild wurde von der Zitadelle aufgenommen

Aufstieg zur Zitadelle auf dem Petersberg

Wir haben nur einen Abend in Erfurt verbracht und hatten den Dom und die Krämerbrücke als Ziel in Blick. Doch direkt neben unserem Parkhaus führten Treppen und ein Fahrstuhl zu einer Zitadelle, die unser Interesse sofort geweckt hat.

Ab 20 Uhr bitte die Treppen nutzen

Es war nach 20 Uhr und wir mussten erneut feststellen, dass Erfurter Abende für Besucher nur eingeschränkt zu erleben sind: Nach dem Domberg und dem Bratwurststand war auch der Fahrstuhl geschlossen. Beworben als Panoramafahrstuhl mit herrlicher Aussicht, mussten wir darauf verzichten und die Treppen erklimmen. Kein Problem, wir sind aktive Spaziergänger im mittleren Lebensalter. Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer haben es schwerer. Sind diese Besucher wirklich alle schon zu Hause, um diese Zeit? Nein, wir haben Eltern mit Kinderwagen gesehen. Es gibt einen Weg, der sich nach oben schlängelt, doch Spaß macht das ganz sicher nicht. Warum ein Fahrstuhl nach 20 Uhr nicht mehr in Betrieb ist, konnten wir uns nicht erklären.

Der Weg zum Panorama-Fahrstuhl ist abends abgesperrt

Großes Areal mit Militärcharakter

Die Zitadelle von Erfurt befindet sich auf dem Petersberg. Oben angekommen, sind wir mehr als eine Stunde über das Areal gebummelt, das viel kleiner wirkt, wenn du unten am Fuß der Treppe stehst. Die Aussicht über die Stadt ist ebenso faszinierend wie die Gebäude, die saniert oder gerade in der Sanierung begriffen sind. Der Glaskasten, der ein Restaurant, die Information und den Shop beherbergt, hat uns nicht gefallen. Er passt nicht zu dem Areal, auf dem die einst militärische Nutzung bis heute spürbar ist. Doch wenn du darüber hinwegsiehst, fühlst du dich in eine Zeit zurückversetzt, die in Preußen mit Glanz und Gloria beschrieben wurde. Preußisch war die Festung ab dem 18. Jahrhundert. Du kannst bis zum späten Abend auf dem Areal spazieren gehen oder die Umgebung auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten auf dich wirken lassen.

Peterstor: Das Eingangstor zur Zitadelle in Erfurt wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Wie weitläufig das Areal ist, fällt hier noch nicht auf

Von der Zwingburg zur preußischen Militärkaserne

Im 17. Jahrhundert ließ Erzbischof von Schönborn auf dem Areal des ehemaligen Klosters eine Zwingburg errichten. Dabei handelt es sich um eine Festung, die rundum geschlossen ist. Obwohl im 19. Jahrhundert der Abriss eines Teils der Festungsanlagen erfolgte, bekommst du auch heute noch eine Vorstellung von dem einstigen Bau. Die Burg sollte die Stadt gegen mögliche Übergriffe der Protestanten schützen. Ab dem beginnenden 19. Jahrhundert erfolgte durch die Preußen eine Umgestaltung zu einer Militärkaserne. Heute ist die Zitadelle in Erfurt das größte noch erhaltene Bauwerk dieser Art in Europa.

Äußere Festungsmauer mit einem der Wachtürme

Wissenswertes zur Zitadelle auf dem Petersberg

  • Im Mittelalter befand sich auf dem Petersberg ein Kloster des Benedektinerordens. Davon zeugt die Peterskirche, die Teil des Areals ist. Sie wurde in späterer Zeit unter anderem als Waffenlager, Konkammer und Museum genutzt
  • Die erste Bauperiode startete 1665. Zu diesem Zeitpunkt war Erfurt Bistum des Erzbischofs von Mainz
  • Die Zitadelle wurde zum Teil der Stadtbefestigung von Erfurt. Ein italienischer Hofbaumeister (Antonio Petrini) wird mit der Errichtung beauftragt.
  • Ab 1707 schließt sich der zweite Ausbau des Areals an. Dieses Mal wird mit Maximilian Welsch ein Festungsbaumeister eingesetzt
  • Ab 1802 stand die Zitadelle erst unter preußischer, dann unter französischer Besatzung
  • Ab 1815 übernahmen die Preußen und starteten eine dritte Bauperiode in neupreußischem Stil
  • Ab 1873 wurden Teile der Festung auf Geheiß Kaiser Wilhelms I. abgerissen. Das Gelände wurde bis 1963 militärisch genutzt

Eine Kirche auf den zweiten Blick

In der Mitte des Areals thront ein Gebäude mit einer eindrucksvollen Giebelbemalung. Dass es sich dabei um eine Kirche handelt, haben wir dem Schild entnommen, das zu Informationszwecken angebracht war. Es gibt einige dieser Schilder, wir finden diese klassische Form der Informationsvermittlung wirklich gelungen. So musst du nicht immerzu dein Smartphone aus der Tasche holen und bist dennoch gut informiert.

Verzierter Giebel der ehemaligen Peterskirche. Sie wurde im Verlauf der Jahrhunderte zweckentfremdet und ist als Kirche nicht mehr zu erkennen

Nichts erinnert an eine Kirche, wenn du an dem Gebäude vorbeiläufst. Es gibt keinen Kirchturm und das Gebäude hat nicht die typische Form eines Kreuzes. Die einzige Verbindung zur ehemaligen Abteikirche der Benediktiner im 12. Jahrhundert ist der Standort: Die erste Peterskirche stand an eben dieser Stelle.

Faszinierender Blick über die Stadt

Am Rande des Areals kannst du über die Wege laufen, die das Wachpersonal einst zurücklegte. Die Wachtürme an den Ecken sind erhalten und dienen als Fotomotiv. Eindrucksvoll ist der Blick über Erfurt, gerade am Abend hat uns das Ambiente gefallen. Wir sind langsam die Wege am Rande des Areals entlang gelaufen und haben den Ausblick einfach nur genossen.

Blick auf die Festungsmauer und einen der Wachtürme
Der Marktplatz von Erfurt, rechts der Dom und die Severikirche. Im Vordergrund der Weg auf den Petersberg als Alternative zu den Treppen. Geworben wird mit dem schönen Wort barrierefrei. Es ist aber wirklich beschwerlich. Vielleicht sehen wir das so kritisch, weil wir nicht nur mit Kinderwagen Erfahrung haben: Es gab einmal eine Rollstuhlzeit, in unserer Familie. Der Blick über die Stadt entschädigt für den Aufstieg, über den ich jetzt genug gemeckert habe
Kirchtürme und Plattenbau: Das alte und neue Erfurt verschmelzen miteinander, wenn du vom Petersberg herunterschaust

Auszeit über den Dächern von Erfurt

Hinter den Kasernenbauten zieht sich der Bereich der Zitadelle ein weites Stück hin und du kannst einen wirklich schönen Spaziergang genießen. Im hinteren Bereich gibt es die Möglichkeit, über eiserne Treppen, die an der Festungsmauer installiert sind, auf das Areal zu gelangen. Von dem Pulsieren der Stadt hörst du oben auf dem Petersberg nicht viel. Die Momente sind ideal für eine kleine Auszeit vom Alltag. Das wurde an diesem Abend von einigen Besuchern genutzt, obwohl die Temperaturen ja leider nicht ganz so angenehm waren.

Das Areal der Zitadelle hat mehrere Ebenen. Du kannst es über seitliche Treppen erreichen. Der Blick gen Westen war bei unserem Besuch in das Licht der untergehenden Sonne getaucht.
Der zentrale Platz der Zitadelle ist mit Wasserspielen schön gestaltet. Im Hintergrund siehst du eine der ehemaligen Kasernen

Über die Brücke, die im Rahmen der Sanierung erst in den 1990er Jahren freigelegt wurde, gingen wir wieder hinunter in die Stadt. Mittlerweile legte sich die Dämmerung über Erfurt, doch wir wollten unbedingt noch die Krämerbrücke sehen.

Blick auf die Brücke mit dem Eingangstor zur Zitadelle auf dem Petersberg. Diese war lange Zeit unter dem Erdreich begraben

Krämerbrücke – viel mehr als nur ein Fotomotiv

Die Krämerbrücke steht neben dem Dom ganz oben, auf der Liste der Sehenswürdigkeiten in Erfurt. Und tatsächlich ist sie auch – oder gerade – bei nächtlicher Beleuchtung ein tolles Fotomotiv. Doch es stecken auch Geschichten dahinter.

Am Abend wird die Krämerbrücke in eine attraktive Beleuchtung getaucht. Sie überspannt den Fluss Gera, der an dieser Stelle als Breitstrom bezeichnet wird. An der Unterführung rechts sammelte Martin Luther Almosen für arme Studenten

Martin Luther in Erfurt

Die Stationen des Lebens von Martin Luther bekommen einen eigenen Artikel, er ist bereits in Planung. Dass Luther in Erfurt studiert hatte, wussten wir. Neu war für uns, dass er am Fuße der Krämerbrücke Almosen für mittellose Studenten sammelte. Das erzählte uns ein junger Mann, den wir an einem Haus trafen, in dem die Studenten zu Luthers Zeit lebten. Ein Schild informierte darüber. Wir waren erstaunt, denn heute befindet sich das Haus in einer absoluten Traumlage und ist vermutlich unbezahlbar.

Der junge Mann sprach uns an, er arbeitete in Erfurt als Stadtführer. Von ihm stammt die Aussage, dass du einen ganzen Tag benötigst, um die Stätten von Luther in Erfurt zu besuchen. Das steht auf unserer To-do-Liste: Ein Luther-Tag in Erfurt wird unsere Reisen zu den Spuren seines Lebens mit neuen Eindrücken bereichern.

Die erste Brücke stammt aus dem elften Jahrhundert

Von Luther zur Krämerbrücke: Es gibt sie seit dem 12. Jahrhundert. Die erste Erwähnung ist für das Jahr 1117 nachgewiesen: Es ist dokumentiert, dass die Brücke durch einen Brand zerstört wurde. Die erste Beurkundung der Brücke erfolgte im Jahre 1156.

Gemeinsam mit dem Dom ein Wahrzeichen von Erfurt

Neben dem Domberg gilt die Krämerbrücke als Wahrzeichen von Erfurt. Die Besonderheit: Sie ist auf beiden Seiten mit Fachwerkhäusern bebaut. Wenn du über die Brücke läufst, befindest du dich in einer Einkaufsstraße mit urigen kleinen Geschäften. Bei uns hatte es den Effekt, dass wir den Schaufensterbummel genossen haben, ohne zu wissen, dass wir längst an unserem Ziel angekommen waren. Dabei gibt es auf dem historischen Straßenbelag ein Hinweisschild. Das fiel uns aber erst auf, als wir die Brücke wieder verließen.

Im historischen Straßenbelag ist eine Infotafel eingelassen: Sie informiert darüber, dass du dich auf der Krämerbrücke befindest

Der Wenigemarkt – viele Restaurants und eine schöne Atmosphäre

An das Ende der Brücke schließt sich ein Marktplatz an. Trotz der kühlen Abendluft saßen zahlreiche Gäste in den Außenbereichen der Restaurants, die den Markt prägten. Es war ein Ambiente, das uns richtig gut gefallen hat. Wenn du Erfurt am Abend besuchst, solltest du den Wenigemarkt unbedingt einplanen. Vielleicht hast du mehr Glück als wir und bekommst einen Platz in einem der Restaurants. Oder du bestellst vorab einen Tisch. Dann kannst du das Flair des Marktes exklusiv genießen. Einen Blick auf eine Menükarte konnten wir werfen: Günstig ist es nicht, auf dem Wenigemarkt. Dafür erwartet dich ein Abend in einer besonders schönen Atmosphäre.

Von der Krämerbrücke zur Waagegasse

Das Postkartenfoto von der Krämerbrücke nimmst du auf, wenn du kurz vor dem Wenigemarkt nach links in eine der Gassen gehst. Wir trafen hier auf eine Gruppe Frauen, die uns baten, sie zu fotografieren. Überhaupt war viel los, rund um die Fachwerkhäuser, die sich über den Fluss Gera spannten. Die Sehenswürdigkeit ist am Abend besonders schön.

Die Fassade der Häuser von der Brücke aus betrachtet

Urige Geschäfte in den Fachwerkhäusern der Krämergasse

Ein Schaufensterbummel auf der Krämerbrücke ist eindrucksvoll. Wir hätten viel Zeit in den kleinen Geschäften gelassen. Doch am Abend sind die Läden geschlossen, wir konnten uns nur die Nasen an den Scheiben platt drücken. Das für den Geldbeutel positiv, aber wir fanden es zum wiederholten Mal schade, dass wir so spät in die Stadt gekommen sind. Dennoch verströmt die Altstadt am Abend so viel Individualität, dass wir uns dann doch gefreut hatten, diese Seite der Stadt entdecken zu dürfen. Mein Tipp für dich: Buche ein Hotelzimmer und plane ein Wochenende in Erfurt ein. Dann kannst du alle Facetten der Stadt entdecken.

Waagegasse – zurück ins Mittelalter

Die Waagegasse ist eine der ältesten Straßen in Erfurt. Du fühlst dich in die mittelalterliche Stadt zurückversetzt: der Bereich der Altstadt wurde zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert als Speicherstadt genutzt. Genau genommen befinden wir uns an der Schwelle zur Frühen Neuzeit. Aber das ist Fachsimpelei und tut der Faszination dieser Straße keinen Abbruch.

Ursprünglich handelte es sich um Speicher, die sich in der Waagegasse aneinanderreihten
Die Häuser und der Straßenbelag der Waagegasse sind im Original erhalten. Du fühlst dich ins Mittelalter – oder in die frühe Neuzeit – zurückversetzt

Alle Händler mussten in damaliger Zeit durch die schmale Gasse fahren und ihre Waren anmelden, die sie in Erfurt anbieten wollten. Niemand entging dieser Prozedur. Heute kannst du entspannt durch die Gasse laufen, die für Autos nicht zugelassen ist. Die Häuser werden als Lagerraum genutzt. Am Ende der Gasse gibt es eine Kneipe mit Livemusik: Die Stimmung war grandios, die Musik auch. Sie klang durch die diffus beleuchtete Gasse und schenkte uns einmal mehr das Gefühl: Wir müssen wiederkommen … oder gleich hierbleiben.

Übernachten in Erfurt?

Wir saßen eine Stunde vor Mitternacht wieder in unserem Auto und fuhren einmal um den Dom. Ein paar Fotos konnte ich mir nicht verkneifen. Nach Hause wollten wir nicht: Viel lieber hätten wir den nächsten Tag auch noch in Erfurt verbracht. Einige Hotels hatten wir gesehen, sicher hätten wir spontan ein Zimmer buchen können. Doch der Wunsch, im eigenen Bett zu schlafen, siegte. Und die Tatsache, dass wir nichts mithatten und eine Übernachtung doch lieber im Voraus planen. Wenn du dich besser auf deinen Besuch in Erfurt vorbereiten möchtest, kannst du zwischen Marktplatz, Dom und Krämerbrücke direkt in der City ein Zimmer buchen. Dann wirst du mit kurzen Wegen belohnt und hast viel Zeit, um die Stadt zu entdecken.

Ein letzter Blick auf den Domberg, vom Marktplatz aus gesehen. Die schöne Beleuchtung und der menschenleere Markt zauberten eine wundervolle Stimmung, die wir auf unserer dreistündigen Fahrt mit nach Hause genommen haben

Noch mehr Erfurt

  • Ein Theaterstück auf der Domtreppe steht ganz oben auf unserer Agenda
  • Eine Thüringer Bratwurst vom Imbiss unter der Domtreppe
  • Durch die Geschäfte auf der Krämerbrücke bummeln
  • Den Dom und den Domberg besichtigen
  • Auf den Spuren von Martin Luther wandeln

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