Gut Nennhausen und die Undine von Friedrich de la Motte Fouqué

Gut Nennhausen und die Undine von Friedrich de la Motte Fouqué

Die Undine von Friedrich de la Motte Fouqué stammt aus dem Jahre 1811. Von der Gattung her ein Kunstmärchen, gilt das Werk als Vorlage für den weltberühmten Disney-Film Arielle. Der Schriftsteller lebte zwischen seiner Kunst und seinem Dienst im preußischen Parlament. Das Werk entstand in Nennhausen. Der Ort liegt mitten im idyllischen Havelland.

Gutshaus von Nennhausen in der Gartenansicht

Das Wichtigste in Kürze:

  • Nimm dir Zeit für die Anfahrt und genieße das idyllische Havelland
  • Das Gutshaus ist in Privatbesitz, der Garten ist öffentlich
  • Der Dichter lebte fast 30 Jahre in dem Gutshaus, es gehörte der Familie seiner Gattin

Das Havelland liegt westlich von Berlin, und ich muss gestehen, sie hat es mir angetan. Es ist ein besonderes Erlebnis, mit dem Cabrio über die Dörfer zu fahren. Einige von ihnen sind winzig, andere malerisch, und nicht wenige haben eigenartige Namen. Wer möchte gern in Wassersuppe oder Kotzen wohnen?

Nennhausen – Idylle im Havelland

Nennhausen gehört zu den größeren Orten. Rundum gibt es Dörfer und sonst nichts. Idylle oder Einöde? Das entscheidest du selbst. Ich gehöre zum Team Idylle. Dauerhaft leben könnte ich dort nicht. Aber ein Sommerhaus im Havelland – ein perfekter Altersruhesitz. in meinen Augen.

Ein ehemaliges Rittergut mit schönem Park

Das Gutshaus, ein ehemaliges Rittergut, befand sich während der Teilung in der ehemaligen DDR. Wie so viele der herrschaftlichen Gebäude, wurde es zweckentfremdet und verfiel. Die Nutzung erfolgte als Schule, als Kulturhaus, doch nach einem Brand des Daches war nur noch eine verfallene Ruine übrig. Im Jahre 1997 erwarb die Familie von Stechow das Anwesen, seitdem befindet sich das Gut in Privatbesitz. Der Park ist öffentlich, ein Blick auf das sanierte Schloss ist gestattet. Für Liebhaber von Kulturveranstaltungen öffnen sich die Tore von Zeit zu Zeit

Sommerfrische von Friedrich de la Motte Fouqué

Zurück in die Vergangenheit und zu Friedrich de la Motte Fouqué: Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert stand an dieser Stelle ein Gutshaus. Der Dichter wurde im nahen Brandenburg an der Havel geboren, er lebte fast 30 Jahre, zwischen 1803 und 1831, während der Sommerfrische auf Gut Nennhausen. Er war mit Caroline Philippine von Briest verheiratet, ihrer Familie gehörte das Gut. De la Motte Fougué versammelte Persönlichkeiten um sich, unter anderem E.T.A. Hoffmann, der die Undine später vertonte. Das Haus wurde zum Treffpunkt für Künstler, die sich austauschten und gemeinsam arbeiteten und gesellige Stunden erlebten

Spaziergang im kleinen Park

Die Inspiration, die dieser Ort den Künstlern bot, spürst du heute noch, beim Spaziergang durch den kleinen, liebevoll angelegten Park. Bänke laden zum Verweilen ein, der Blick auf das geschmackvoll sanierte Gutshaus begleitet den Rundgang. Der Ort hat etwas Magisches, vor allem dann, wenn man, so wie ich, selbst schreibt. Die Ruhe wurde damals nicht durch Autos gestört; von Verkehrslärm kann man in Nennhausen nicht sprechen, doch Fahrzeuge kennt das Havelland auch. Meine Fantasie hört die Hufe der Pferde, die zu den typischen Geräuschen gehörten, als die Künstler sich im 19. Jahrhundert von der Ruhe inspirieren ließen.

Bleibender Eindruck von einer vergangenen Zeit

Wenn du Guthäuser magst, die romantische Dichtung des 19. Jahrhunderts und wenn du die besondere Atmosphäre des Havellandes einmal kennenlernen möchtest, solltest du dir in Nennhausen Zeit für einen Spaziergang nehmen. Die Eindrücke, die du mitnimmst, wirken lange nach.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert